Angkor Wat

An unserem zweiten Tag in Siem Reap stand der Besuch der Tempelanlagen von Angkor Wat auf dem Programm. Nach den guten Erfahrungen mit dem Tuk-Tuk-Fahrer des Vortages, machten wir mit ihm ab, dass er uns auch in Angkor Wat zur Verfügung stehen würde. Und da in jedem Reiseführer der Sonnenaufgang als ganz besonderes Erlebnis empfohlen wird, und wir diesen auch einmal erleben wollten, vereinbarten wir mit dem Fahrer, dass er uns bereits um 5 Uhr morgens vor dem Hotel abholen würde. So kämpften wir uns früh aus dem Bett und standen pünktlich um 5 Uhr beim Treffpunkt. Von unserem Fahrer aber leider keine Spur. Ein anderer Fahrer wollte die Chance gleich nutzen und bot sich uns an. Allerdings warteten wir noch, in der Hoffnung, unser Fahrer würde schon noch eintreffen. Um 5.15 Uhr entschieden wir uns dann aber doch für den anderen Fahrer, schliesslich wollten wir pünktlich zum Sonnenaufgang in der Anlage sein. Und unseren Tagespass mussten wir auch noch kaufen.

Unseren «Ersatzfahrer» mussten wir zuerst lange davon überzeugen, dass wir nicht eine Standard-Tour machen wollten, wie sie hunderte andere Touristen zeitgleich absolvieren, sondern unsere individuell zusammengestellte Tour. Irgendwann hatte er es dann verstanden und fuhr uns für den Sonnenaufgang zum ehemaligen königlichen Badesee Srah Srang. Obwohl wir später als geplant unterwegs waren und beim Ticketkauf lange anstehen mussten, waren wir doch rechtzeitig dort. Wie erwartet versammelten sich hier nur wenige Touristen und es war ruhig und gemütlich. Irgendwann wurde es dann auch heller, doch leider war es wolklig. Nur ab und zu sah man die gross wirkende Sonne zwischen den Wolken. Bei weitem sah es aber nicht so spektakulär aus wie in den Reiseführern… dennoch genossen wir die ruhige Atmosphäre, bevor wir ab 7.30 Uhr praktisch alleine den gegenüberliegenden Banteay-Kdei-Tempel besichtigen konnten. Und hier wartete ein wohl bleibendes Erlebnis auf unsere Kinder: eine Frau sass vor einem buddhistischem Altar im Tempel und wünschte allen Besuchern ein gutes neues Jahr (was sie uns sonst noch wünschte, verstanden wir leider nicht). Dazu bekamen wir ein Bändeli ums Handgelenk gebunden und ein Räucherstäbchen, welches wir in einen Topf stecken durften. Den ganzen Tag über trugen die Kinder das Bändeli mit Stolz. Sogar Ursin, welcher solche Sachen sonst gar nicht tragen mag 🙂

Unser Fahrer wartete wie abgemacht auf der anderen Seite des Tempels und fuhr uns dann zum berühmten Ta Prohm Tempel. Hier waren deutlich mehr Leute und wir bekamen einen Eindruck davon, wie voll es sein muss, wenn man die Tempel wie empfohlen mit den Touristenmassen abfahren würde. Es lohnt sich also definitiv, sich individuell eine Tour zusammenzustellen!

Der nächste Besuch war Ta Keo, ein Pyramidentempel, welcher 
vorallem beim Abstieg einiges an Mut und Überwindung kostete. Denn die Treppe ist sehr steil und die Stufen so schmal, dass es nicht möglich ist, den Fuss gerade drauf zu stellen. Ausserdem sind die Stufen sehr uneben und unregelmässig. Eine Herausforderung, vorallem, wenn man noch Kleinkinder im Manduca trägt! Rauf war kein Problem, aber einmal oben, mussten wir natürlich wieder runter. Und wie steil und hoch die Treppe wirklich ist, wird einem erst beim Anblick von oben bewussst… So kletterten wir auf allen Vieren wieder runter, und zum Glück waren noch 2 andere Touristen oben, welche uns unseren Rucksack abgenommen hatten. So hatten wir wenigstens etwas aus dem Weg 🙂 Der Tempel wird weniger von den Touristenbussen angefahren, ist aber definitiv einen Besuch wert.

Nach einigen weiteren, kleineren Tempeln auf dem Weg,
standen dann natürlich noch die zwei bedeutendsten Anlagen auf unserem Programm: Angkor Thom mit dem Bayon-Tempel und Angkor Wat selber. Beides ist natürlich absolut sehenswert, doch mir persönlich war es zu touristisch und überlaufen, da hatten uns die kleineren, ruhigeren Tempel besser gefallen. Und wir hatten es wohl noch gut getroffen, denn für zuoberst in Angkor Wat mussten wir keine Minute anstehen, gemäss den Infotafeln sieht es sonst wohl ganz anders aus, da sind Wartezeiten von über einer Stunde aufgeführt! Und Achtung: sie lassen dort keine Kinder unter 12 auf die Treppe, nicht mal im Manduca. So mussten wir getrennt hoch, während der andere bei den Kindern blieb. Unsere Kinder störte es aber nicht. Sie suchten sich einen Security, mit dem sie die Wartezeit blödelnd überbrücken konnten 🙂

Ziemlich müde nach dem Tag liessen wir uns anschliessend wieder zurück
ins Hotel fahren und freuten uns auf eine erfrischende Dusche und ein feines Abendessen in der Stadt. Nach längerer Ungewissheit, ob einen Tag für Angkor Wat für uns ausreichend ist, waren wir schlussendlich froh, uns nur für den einen Tag entschieden zu haben. Den mit den Kindern ist es absolut ausreichend! Auch wir für uns hatten auch das Gefühl, dass gesehen zu haben, was wir uns vorstellten. Und so ein Tag bei der Hitze und 2 Kleinkindern, welche ein Grossteil der Zeit getragen werden wollten, schlauchte ganz schön 🙂

(Bei unserem kleinen Spaziergang abends in der Stadt trafen wir übrigens noch «unseren» Fahrer. Er hatte verschlafen und tauchte nur wenige Minuten später auf, nachdem wir uns für den anderen Fahrer entschieden hatten. Leider hatten wir vergessen, die Telefonnummern auszutauschen, so konnte er sich nicht melden.)

 


 

 

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