Bereits 3 Monate leben wir nun hier: in Saigon, einer Grossstadt mit geschätzten 12 Millionen Einwohnern. In einer Stadt, in der es Millionen «Motorbikes» gibt, aber kaum Verkehrsregeln. Natürlich ist es entsprechend laut und chaotisch. Das Bedürfnis war gross, mal etwas aus der Stadt zu kommen. Irgendwo hin, wo es etwas gemütlicher zu und her geht und es auch etwas mehr Natur gibt.
Unsere Wahl fiel auf Vung Tau. Vung Tau ist eine Küstenstadt, ca. 90-120 Fahrminuten von Saigon und hat etwa 240’000 Einwohnern. Es ist also für Schweizer Verhältnisse auch nicht klein, aber es liegt schön am Meer. Der Ort ist sehr beliebt für Wochenendausflügler aus Saigon und hat entsprechend viele Hotels. In der Hauptsaison ist hier wahrscheinlich einiges mehr los, als wie wir es angetroffen hatten.
Neben mehreren Stränden gibt es eine Gondelbahn, einen Leuchtturm und eine Jesusstatue als Sehenswürdigkeiten. Wir hatten vor, zuerst mit der Gondelbahn zu fahren und dann den Abend gemütlich am Strand zu verbringen. Und je nach Lust und Laune noch einen Ausflug zum Leuchtturm zu machen.
Mit dem Taxi liessen wir uns zur Talstation der Gondelbahn fahren. Vor dem Billettkauf zögerten wir dann allerdings, denn die Retourfahrt sollte stolze 300’000 Dong für einen Erwachsenen kosten! Wir kauften die Billette dann dennoch und liessen uns in einer kurzen Fahrzeit auf etwa 200m.ü.M. hochfahren. Oben angekommen, merkten wir dann, das der Preis doch seine Berechtigung hatte, den wir landeten in einem Freizeitpark! Mit mehreren Karussells, einem Schwimmbad mit Rutschbahnen, einer Sommerrodelbahn und einer Zippline, Kutschenfahrten, Zirkusvorstellungen und einiges mehr. Alles im Preis inbegriffen! Flurina hatte natürlich nichts dagegen und genoss das Karussell-Fahren und viel Zeit auf dem Spielplatz mit tollem Kinder-Kletterparcour. So wurde es schnell Abend, und ein aufziehendes Gewitter zwang uns schliesslich, den Strand- und Leuchtturmbesuch zu verschieben.
Am nächsten Morgen packten wir die Strandsachen und crèmten uns gründlich mit Sonnencrème ein. Bis Dominik auf die Idee kam, mal draussen nach dem Wetter zu schauen (wir hatten zwar ein Fenster im Hotelzimmer, allerdings war eine graue Wand davor…). Und leider: es regnete in Strömen. In der Hoffnung auf Besserung, gönnten wir uns erstmal ein ausgiebiges Frühstück in einem nahen Café. Als keine Wetterbesserung eintraf und uns ein Blick in die Wettervorhersage die letzte Hoffnung nahm (es tobte ein Tropensturm über Südvietnam), entschieden wir uns für eine Alternative. Google empfahl uns einen Besuch im Upside Down House, einem kleinen Haus, in dem die Möbel an der Decke sind, um lustige Fotos schiessen zu können. Bei schönem Wetter gibt es hier weitaus spannenderes zu sehen… schnell waren wir durch und mit dem Taxi auf dem Rückweg.
Fast zurück im Hotel, wurden wir unsanft gebremst, den der Taxifahrer fuhr auf einen stehenden Bus auf! Aber Glück im Unglück: der Fahrer war nicht schnell, so dass es trotz fehlenden Kindersitzen und Gurten niemandem etwas machte. Das Taxi allerdings hatte aber wohl Totalschaden, wir mussten (und wollten) zu Fuss weiter.
Als wir beim Hotel waren, war bereits Mittag. Wir mussten auschecken und uns langsam auf den Weg zur Busstation machen. Schlussendlich waren wir also tatsächlich nicht einmal am Strand! Wasser allerdings hatten wir an diesem Wochenende trotzdem mehr als genug. Da war einerseits der ständige Dauerregen am Sonntag, andererseits aber auch das Wasser in unserem Badezimmer: fast ununterbrochen tropfte es von der Decke, sodass sich auf dem Boden grosse Pfützen bildeten. Und im Klo lief auch immer mal wieder Wasser rein und verspritzte Deckel und Ring. Woher das Wasser kam, überlegten wir uns nicht genauer…
So werden wir wohl nochmals nach Vung Tau fahren, dass nächste Mal aber studieren wir die Wetterprognose vorher. Und ein trockeneres Hotel darfs das nächste Mal auch sein 🙂