Meine neuen bundesrätlichen Freunde: Moritz, Micheline und Eveline

Ja, du hast richtig gelesen: Moritz Leuenberger, Micheline Calmy-Rey und Eveline Widmer-Schlumpf zählen seit heute zu meinen Freunden. Ja, es sind wirklich die drei, die Mitglied des Bundesrates, der Regierung der Schweiz, sind. Wer immer noch zweifelt, hier der Beweis:

Dominik and Micheline Calmy-Rey are now friends. 2:53pm
Dominik and Moritz Leuenberger are now friends. 3:03pm
Dominik and Eveline Widmer-Schlumpf are now friends. 3:07pm

Micheline hat mich sogar in die Bundesratsgruppe eingeladen, der Betreff eines Mails von heute:

Micheline Calmy-Rey invited you to join the group "Bundesrat-Conseil fédéral-Consiglio federale of...

Die meisten werden es gemerkt haben: es handelt sich um Facebook-Meldungen. Bundesratsfoto 2008Die Freundschaften habe ich natürlich auch nicht mit echten Bundesrätinnen und Bundesräten geschlossen, auch hat mich nicht die echte Micheline Calmy-Rey in den Bundesrat eingeladen. Nein, wie swissinfo berichtet hat ein Student aus Neuchâtel auf Facebook die Profile der sieben Bundesrätinnen und Bundesräte erstellt – mit echten, korrekten Daten. Sein Ziel ist es gemäss dem Artikel nun, dass die sieben Regierungsmitglieder möglichst viele «Freunde» erhalten. Danach will er versuchen, diese zu überzeugen, ihr Profil zu übernehmen und es selbst zu betreuen.
Der Student sieht darin eine Chance für den Bundesrat, mehr Kontakt mit dem einfachen Volk zu haben – und vor allem auch, die jungen Leute etwas mehr für Politik zu interessieren. Ich würde meinen: Zumindest hervorragende Image-Werbung würde es für die Bundesrätinnen und Bundesräte sein, eine super Gelegenheit sich als modern und offen zu zeigen. Moritz Leuenberger hat ja mit seinem Blog schon einen Anfang gemacht. Jetzt könnte er da ja wieder eine Vorreiterrolle übernehmen.

Wie ich meine Freunde ausgewählt habe? Nun, Moritz Leuenberger und Micheline Calmy-Rey aus politischen, inhaltlichen Gründen. Aber warum denn Eveline Widmer-Schlumpf?!? Gewiss, politisch bin ich überhaupt nicht auf der gleichen Linie wie sie. Trotzdem verdient sie Unterstützung, sie hat viel Mut gezeigt als sie die Wahl annahm. Zudem politisiert sie fair und anständig, auch mit politischen Gegnern. Und sie ist Bündnerin.

Schwarzes Schaf rausgeflogen

In einem früheren Post hatte ich über die Schaf-Plakatkampagne der SVP und dem passenden Scherztelefon von Radio BE1 geschrieben. Bekanntlich will die SVP ja die Sicherheit in der Schweiz verbessern indem alle (kriminellen) Ausländer aus der Schweiz verbannt werden.
Wie alle wissen, wurde letzte Woche Christoph Blocher nicht aus der Schweiz aber immerhin aus dem Bundesrat verbannt. Sehr zu meiner Freude, vor der Opposition habe ich keine Angst – schliesslich betrieb die SVP schon bisher Opposition, es dürfte sich also nicht viel ändern. Heute nun habe ich per E-Mail eine Parodie auf das Schaf-Plakat erhalten, eine Erklärung dazu dürfte überflüssig sein:
Law And Order im Bundesrat

Mäh, mäh

Die Schaf-Plakatkampagne der fremdenfeindlichen Schweizerischen Volkspartei SVP kennt wohl jede und jeder: drei weisse Schafe sind auf dem Schweizer Kreuz abgebildet und stossen mit einem Kick ein schwarzes Schaf aus der Schweiz. Schaf Die Botschaft ist klar – Ausländer und «Andersartige» sollen weg, nur «reine Schweizer» (wer ist das? Bundesrat Blocher hat ja auch ausländische Vorfahren – also, weg mit ihm!) sollen in der Schweiz bleiben dürfen. Ein hervorragendes Rezept – wenn es das Ziel ist, die Schweiz und ihre Wirtschaft zu zerstören.
Ein Moderator des Berner Lokalradios Radio BE1 hat nun heute das SVP-Sekretariat angerufen und angegeben, er sei seit über 30 Jahren Züchter von schwarzen Schafen. Nun sei er von der Alp in die Stadt heruntergekommen und habe voller Entsetzen das Plakat entdeckt. Die SVP ruiniere mit diesen Plakaten den Ruf der schwarzen Schafe und zerstöre ihm sein Geschäft. Sie solle sofort mit der Kampagne aufhören! Am besten hier selbst hören.

Anmerkung: Das Scherztelefon von Radio BE1 existiert tatsächlich. Die Stimme und das Läuten am Anfang, das stimmt auch. Ob der Moderator tatsächlich bei der SVP angerufen hat oder nicht, weiss ich nicht. Falls es ein Fake ist, dann ist es ein sehr guter.

Anmerkung 2: Die Dame am Telefon der SVP schien nicht sehr überrascht über einen Protestanruf zu sein…

Anmerkung 3: Gemäss SVP-Dame sind die schwarzen Schafe genau die gleichen Tiere wie die weissen. Sehe ich auch so – dunkelhäutige Menschen sind auch die gleichen wie die weissen, Ausländer die gleichen wie Schweizer.