Luxus-Kirschen – Import!

Während sich in der Schweiz die Läden darin überbieten, anzupreisen wie extrem lokal ihre Qualitätsprodukte sind und man bei Importprodukten die Herkunftsbezeichnung suchen muss, beobachte ich hier in Vietnam das Gegenteil: es wird gross angepriesen, wenn ein Produkt importiert ist und versteckt, wenn es lokal ist. Ein Beispiel sind Kirschen. Diese wachsen hier aufgrund der Feuchtigkeit nicht und müssen entsprechend importiert werden. Die Preise  sind mit knapp 20 Franken pro Kilogramm sehr hoch, ich würde zu diesem Preis nie Kirschen kaufen. Hinzu kommt, dass nicht nur der Transport aus den USA äusserst unökologisch ist, sondern die Kirschen auch noch in Portionen von 250g  in kleinen Plastikschalen verpackt sind.

Auffallend ist aber vor allem, dass äusserst gross und sogar mit Flagge darauf hingewiesen wird, dass diese Kirschen aus den USA (auf Vietnamesisch Mỹ) stammen. Vietnamesische Kollegen haben mir dann erklärt, weshalb solche Import-Produkte als besser angesehen werden: in Vietnam wird in der Lebensmittelindustrie extrem oft betrogen. Schweine werden vor der Schlachtung mit Wasser aufgebläht und schwerer gemacht, Krebsen wird zwecks schönerer Farbe Gift gespritzt und ein Gemisch von Batterien-Inhalt, Dreck und Steinstaub wird mittels Chemie zu «frischem Kaffeepulver» aufgepeppt. Die Liste liesse sich beliebig verlängern – als Folge davon trauen selbst die Vietnamesen den einheimischen Lebensmitteln weniger als Import-Produkten. Wer es sich leisten kann, kauft das Import-Produkt. Traurig!

Wäre es doch nur so kalt wie in der kühlen Schweiz

Wir wissen derzeit öfters nicht, ob wir die Berichte über die Hitze in der Schweiz nervig oder lustig finden sollen. Wir wären froh, wäre es mal so kalt hier in Vietnam wie derzeit in der Schweiz! Schauen wir uns mal die aktuellen Wetterprognosen für Igis (Quelle meteo.search.ch) an:

Wetterprognose für Igis ab 27. Juni 2019

Das ist einfach herzig für uns. Temperaturen um die 35°C tagsüber und über 25°C in der Nacht sind hier absolut normal. Das letzte Mal, als das Thermometer nachts auf ähnlich tiefe Temperaturen fiel wie aktuell in der Schweiz, war im Dezember 2017, vor 1.5 Jahren. Damals wurde es in der Nacht 20.8°C kalt, die Leute zogen Handschuhe und Jacken an und es war ähnlich oft in den Medien wie derzeit in der Schweiz (siehe auch unser Blogbeitrag dazu). Nur war da von einer Kältewelle die Rede, nicht von einer Hitzewelle. Bei gleichen Temperaturen!

Temperatur und Luftfeuchtigkeit morgens um 6 Uhr

Bei uns ist es derzeit in der Nacht dank der Regenzeit «angenehm kühl». Heute früh um 6 Uhr waren es in unserer Wohnung nur 29°C bei 73% Luftfeuchtigkeit. Richtig angenehm, da hatten wir schon höhere Temperaturen bei noch höherer Luftfeuchtigkeit.

Sowieso, die Luftfeuchtigkeit ist etwas, das viele in der Schweiz massiv unterschätzen oder gar völlig falsch wahrnehmen. X mal liest man die falsch Behauptung, es wäre viel angenehmer, wenn die Luftfeuchtigkeit höher wäre. Das stimmt nicht. Bei hoher Luftfeuchtigkeit ist Hitze viel schwieriger auszuhalten als bei tiefer Luftfeuchtigkeit. MeteoSchweiz erklärt diesen Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf ihrer Website und berechnet dazu einen Heat Index:

Weil Hitze bei tiefer relativer Luftfeuchtigkeit besser ertragen wird, basieren die Hitzewarnungen der MeteoSchweiz auf einer berechneten Grösse aus Temperatur und relativer Feuchte: dem sogenannten Heat Index.

MeteoSchweiz – https://www.meteoschweiz.admin.ch/home/wetter/gefahren/erlaeuterungen-der-gefahrenstufen/gefahrenstufen-hitze.html

Die relative Luftfeuchtigkeit in der Schweiz ist derzeit bei 20-40%. So tief ist sie hier in Vietnam nie. Derzeit schwankt sie zwischen 60 und 95%, bei Temperaturen von 30 – 35°C. Da ist Schwitzen Dauerzustand.

Damit ist dieser Heat Index für die aktuelle Temperatur/Luftfeuchtigkeit in Vietnam derzeit im Bereich von 95 – 100, in der Schweiz ca 90. Wie man der Tabelle auf der Meteoschweiz-Seite entnehmen kann, ist das ein massiver Unterschied und würde in der Schweiz statt der aktuellen Gefahrenstufe 3 wohl Gefahrenstufe 5 ergeben. So eine hohe Gefahrenstufe gibt es aber für die Schweiz gemäss MeteoSchweiz,also dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie gar nicht, weil es so unwahrscheinlich ist…

Wer also jetzt behauptet, es wäre in den Tropen viel angenehmer, darf gerne zu uns kommen und bei uns einen Direktvergleich machen.

Salzige Guatzli-Überraschung

Kürzlich kam Ursin von der Schule bzw. Krippe mit schönen Guatzli nach Hause. Sie hätten das in der Schule gemacht. Ich freute mich natürlich über die Guatzli-Überraschung, gehören Gebäcke ja nicht grad zu den kulinarischen Spezialitäten von Vietnam. Voller Freude biss ich somit herzhaft in eines der Guatzli und … spuckte gleich wieder aus. Das Ding war recht hart und vor allem saumässig salzig. Wie sich dann herausstellte, handelte es sich um Salzteig-Bastelsachen aus der Schule…

Nebenbei: Salzteiggebäck oder andere Bastelsachen wie Farben oder Leim trocknen hier fast nicht und sind somit praktisch ein Ding der Unmöglichkeit. Bei der hiesigen Luftfeuchtigkeit von 70-100% bei über 30°C (womit die Luft ja viel mehr Wasser enthält als Luft bei 70% Luftfeuchtigkeit bei 20°C) trocknen solche Sachen einfach nicht…

Nächster Schritt: Bootsprüfung?

Unser Quartier ist sehr tief gelegen in einer Flussschlaufe, bei Flut steigt der Fluss höher als der Boden. Entsprechend sprudelt dann aus der Kanalisation bzw. den Schächten das Wasser auf die Strasse und überflutet diese. Ebenso ist die Kanalisation recht schlecht und ausserdem oft von Abfall verstopft – mit dem Ergebnis, dass bei den tropischen Regenfällen hier innert kürzester (fast) alles unter Wasser ist. Mitte Oktober war das Phänomen besonders ausgeprägt: Regenzeit sowie besonders starke Gezeiten (jeweils in April und Oktober). Je nach Region führte das dazu, dass auf der Strasse das Wasser knie- bzw. gar hüfttief stand.

Da wir im 26. Stock wohnen, bleibt unsere Wohnung zuverlässig trocken – aber schliesslich muss ich jeweils arbeiten gehen und die Kinder in die Schule. So mussten wir uns wohl oder übel mindestens zwei Mal täglich durch das schmutzige Wasser (Erinnerung: ein Grossteil des Abwassers geht unbehandelt in den Fluss und das Wasser auf der Strasse kommt aus dem Fluss…) kämpfen.

Evelyne löste die Herausforderung jeweils, indem sie Ursin (13kg) ins Tragtuch, Flurina (17kg) auf die Schultern und das Schulzeugs in den Rucksack nahm. So blieben wenigstens die Kinder trocken – nur die Füsse und Beine von Lastesel Evelyne wurden nass.

Mit dem Töff gestalteten sich Fahrten im Wasser auch etwas anspruchsvoll. Einerseits sollen ja meine Halbschuhe und Anzugshosen nicht unbedingt grad gebadet werden und ich musste dazu die Füsse hochhalten, andererseits ist es auch eine Sicherheitsfrage: durch das trübe Wasser sieht man den Boden nicht und damit auch keine Hindernisse und Löcher  (von denen es viele gibt). Zusätzlich sind die Fahreigenschaften im Wasser ganz anders, das Lenken ist anstrengender und geht nicht so schnell.
Nicht zu unterschätzen ist auch der Wellenschlag, verursacht durch andere Fahrzeuge und insbesondere Autos. Es gab teilweise rechte Wellen, die mit entsprechender Kraft seitlich gegen den Töff schlugen. Diese Faktoren kombiniert führten dazu, dass verschiedene Fahrer jeweils ein unfreiwilliges Bad nahmen…

Problematisch ist auch, dass natürlich ein Töff kein Boot ist und nicht fürs Wasser gebaut ist. Bei zu tiefem Wasserstand ersäuft der Motor wortwörtlich. Regelmässig sah ich entsprechend Leute, die ihren Roller durch das Wasser schieben mussten oder versuchten, den Töff in Schräglage an einem trockenen Ort wieder zum Laufen zu bringen. Ich selbst hatte bisher immer Glück, es hat mir den Motor glücklicherweise noch nie derart abgestellt 🙂

Schulwechsel

Kurzer Unterbruch unserer Blogbeiträge aus Kambodscha, denn wir sind natürlich schon lange wieder zurück im Alltag, nur mit den Beiträgen noch etwas im Rückstand  🙂

Bisheriger Schulweg mit dem Schulbus

Dafür gibt es Neues aus dem Schulleben der Kinder: Bisher waren sie in der Schule Boule et Billes. Da sich diese im District 1 befindet und unsere Kinder somit jeden Tag über 30min pro Weg im Schulbus verbringen mussten, schauten wir uns schon vor längerem die ebenfalls französische Schule Saint Ange an, den diese wäre nur etwa 10min zu Fuss von unserem Wohnort entfernt. Wir und auch die Kinder hatten bei der Besichtigung sofort ein gutes  Gefühl, sodass wir uns entschieden haben, die Schule zu wechseln. Und nächste Woche ist es bereits soweit! Flurina findet es zwar etwas schade, denn an der bisherigen Schule fühlte sie sich wohl und verstand sich super mit der Lehrerin, dennoch überwiegt die Vorfreude auf die neue Schule, vor allem, dass sie dann zu Fuss oder mit dem Velo in die Schule gehen kann. Wir als Eltern sehen den Vorteil ebenfalls vor allem im Schulweg, denn der Schulbus war jeweils zu Stosszeiten unterwegs, in den nicht ganz ungefährlichen Strassen Saigons. Etwas schade ist, dass die neue Schule kein Vietnamesisch und kein Vovinam im Wochenprogramm hat, 2 Sachen, an denen Flurina grosse Freude hatte und ihr das Land Vietnam etwas näherbrachten. Auch die ausserschulischen Aktivitäten, welche Flurina 5x in der Woche besuchte, gibt’s bei der neuen Schule nicht. Aber es sind dort viele der Aktivitäten fest im Stundenplan mit eingeplant, so auch ihre Lieblingsfächer Schwimmen, Musik und Englisch. Englisch wird sie dann täglich haben und Schwimmen dank dem schuleigenen Schwimmbad 2x wöchentlich. Ein sehr grosser Vorteil der Schule wird auch sein, dass wir Flurina täglich zwischen 15.30 Uhr und 16.00 Uhr abholen können und sie somit viel früher zuhause ist. Vorher war sie an 4 Tagen in der Woche erst um 17.30 Uhr zurück.

Flurina’s neuer Stundenplan

Bei der Krippe liegt der Unterschied vor allem in der Grösse, den die neue ist um einiges grösser als die bisherige. Die Schule konnte vor noch nicht so langer Zeit ein zweites Gebäude dazu nehmen, somit haben sie das alte Schulhaus nun alleine für die Krippe. Wir haben es von innen noch nicht gesehen, es sieht von aussen aber sehr geräumig aus. Überzeugt hat uns dort auch der sehr grosse, schattige Aussenbereich zum Spielen. Ausserdem befindet sich das Schwimmbad auf dem gleichen Gelände. Somit können auch die Krippenkinder richtig baden und erste Schwimmzüge üben. Bei der bisherigen Schule begnügten sie sich mit einem kleinen Bassin. Ursin selber wird’s aber wohl relativ egal sein, in welche Krippe er geht. Er fühlte sich in der bisherigen sehr wohl, wir sind uns aber ziemlich sicher, dass er auch in der neuen, grösseren Krippe schnell seinen Platz finden wird. Sein Durchsetzungsvermögen und sein Drang zur Selbständigkeit werden ihm dabei sicher helfen 🙂

Kältewelle in Vietnam

Endlich ist es auch in Vietnam kälter geworden! Eine echte Kältewelle ist da. Zum Glück sind die Leute mit Kappe und Handschuhen ausgerüstet. Ihr glaubt es nicht? Hier der Zeitungsartikel mit vielen Fotos zur Kältewelle als Beweis!

Irgendwie muss ich mich zuerst aber noch an diese arktischen Temperaturen von 20.8 Grad gewöhnen, denn aus lauter Gewohnheit habe ich die Kinder auch heute mit T-Shirt und kurzen Hosen in die Schule gelassen… hoffentlich erfrieren sie nicht!

Jingle Bells

Ja, auch hier im tropischen Vietnam merkt man, dass bald Weihnachten ist: in vielen Läden und Hotels stehen künstliche, kitschig geschmückte Weihnachtsbäume oder andere weihnächtliche Dekorationen. Und man hört in den Geschäften fast genau so oft Weihnachtslieder wie in der Schweiz. Besonders beliebt scheint hier «Jingle Bells» zu sein, immer wieder hört man das Lied, auch von den Schulhofplätzen, auf denen Kinder am üben fürs Schulweihnachtsfest sind. Ab und zu hört man es sogar auf Vietnamesisch. Und auch Flurina lernt das Lied im Kindergarten und singt es uns Zuhause regelmässig vor.

 

Man kann hier auch so allerlei Weihnächtliches kaufen: Weihnachtsbäume aus Plastik im Winterlook, Deko-Schneemänner und Hirsche, Servietten,
Weihnachtssterne und Mistelzweige, winkende und singende Weihnachtsmänner usw. In den teureren Lebensmittelläden gibt’s sogar Weihnachtsschokolade, Lebkuchen und Guatzli, das meiste importiert aus Deutschland. Des Weiteren findet man Plüsch-Weihnachtsmänner, englische Weihnachtsbücher und sogar Kochbücher mit Guatzli-Rezepten. Dumm nur, dass ein Backofen nicht zur normalen Wohnungsausstattung gehört… Einige kleinere Geschäfte widmen sich im November und Dezember ganz dem Weihnachtsfest und rüsten ihr Sortiment entsprechend um.

Eindrücklich für uns «Westler» ist auch das Anbringen der teils sehr aufwändigen Weihnachtsdekorationen an einigen Gebäuden: bei über 30 Grad klettern die Einheimischen in Flipflops auf den unstabil aussehenden Leitern herum und versuchen irgendwie, die Dekorationen so zu befestigen, dass sie am vorgesehenen Ort bleiben. Da schwitzt man nur schon beim Zuschauen!

 

In Vietnam wird eigentlich Weihnachten nicht offiziell gefeiert, es ist auch kein Feiertag. Der grösste Teil der Vietnamesen sind offiziell Atheisten und nur ein kleiner Teil praktizierende Christen. Da es in Vietnam jedoch keine strikte Trennung der Konfessionen gibt (man bedient sich an Elementen unterschiedlicher Religionen, es ist auch nicht aussergewöhnlich, dass man sich zu mehreren Religionen gleichzeitig bekennt), hat
das Weihnachtsfest mit zunehmenden westlichen Einflüssen aber trotzdem Einzug in das öffentliche Leben der Vietnamesen gehalten und ist heute nicht mehr wegzudenken. (mehr zum Thema Religion in Vietnam findet man hier)

Wir selber werden auch Weihnachten feiern, und zwar am 25. Dezember, da Dominik erst am Abend des
24. Dezembers von seinem Schiedsrichter-Einsatz aus Portugal zurück kommt. Aber natürlich ohne frischen, fein duftendem Weihnachtsbaum, und ohne gemütlichem Kaminfeuer, Guatzli, Fondue Chinoise oder Raclette oder was in der Schweiz bei uns sonst noch so alles dazu gehört. Aber das eine oder andere Päckli wartet bestimmt auf die Kinder!

An diesem Wochenende findet in der Schule der Kinder sowie an unserem Wohnort noch je einen Weihnachtsanlass statt. So kommen wir vielleicht auch noch etwas in Weihnachtsstimmung. Bei den Temperaturen hier ist dies nämlich gar nicht so selbstverständlich, da helfen auch die vielen Dekorationen nicht 🙂


Ein stinkendes Stück Luxus

In der Schweiz verspiesen wir einheimischen Berg- und Alpkäse kilo- bzw. eher Laibweise. Entsprechend hatte es im Kühlschrank eigentlich immer einen Vorrat mehrerer Käsebrocken, eingekauft entweder direkt bei Bauern wie dem Igiser Hoflädali oder beim Plantahof oder auf dem Churer Wochenmarkt. Diese Einkaufsmöglichkeiten direkt an der Quelle fallen hier in der Stadt natürlich weg. Leider haben es aber die Vietnamesen allgemein nicht so mit Milchprodukten und vietnamesischen Käse habe ich noch gar nirgends entdeckt. In den Läden gibt es einige käseähnliche Importprodukte wie Cheddar, aber kaum «richtigen» Käse. Harte Zeiten also für uns Käseliebhaber…

Ein echter Luxus: Schweizer Käse in Vietnam, fast wie ein Geschenk verpackt

Nach fast 3 Monaten Käse-Enthaltsamkeit habe ich nun im An Nam Gourmet Market Appenzeller Käse und Gruyère gefunden – sogar im Offenverkauf. Nicht nur der Name, auch die Käse-Preise sind Gourmet: kosten tut der Appenzeller Käse stolze 1’310’000 VND, also fast 60 Franken, pro Kilogramm.

Ich konnte trotzdem nicht widerstehen und habe uns ein Stück dieses stinkenden Luxus gegönnt. Das edle Stück von 210g, eingepackt in Geschenkpapier-ähnlichem Käsepapier, kostete 275’100 VND, also fast 12 Franken! Zum Vergleich: pro Woche gebe ich insgesamt deutlich weniger für die Mittagessen in verschiedenen Restaurants in der Nähe des Büros aus. Das Stück Käse kostet also mehr als fünf Mittagessen… Entsprechend geniessen wir den Käse nun häppchenweise, jeweils als «Dessert» 🙂

Der Appenzeller Käse liegt in seiner vollen, stinkenden Pracht vor uns

Feuerwehrübung in Tropic Garden

Über einen Banner, welcher draussen über der Garageneinfahrt hing (und nur über diesen) erfuhren wir von einer Feuerwehrübung, welche bei uns durchgeführt werden sollte. Wir hatten keine Ahnung, wie es ablaufen sollte. Als wir uns um etwas nach 9.00 Uhr auf den Weg zum Schulanfangs-BBQ der Schule der Kinder machen wollten, fing das Ganze an. Zuerst mit der Durchsage über sämtliche Lautsprecher im Haus, dass bald der Feueralarm losgehen werde und alle das Haus zu verlassen hätten. Die Durchsage lief ab dann in Endlosschlaufe, immer abwechslungsweise in Englisch und Vietnamesisch und nicht gerade leise.

Als wir an der Strasse waren, um von dort mit Uber oder Taxi weg zu kommen, merkten wir, dass das heute wohl nicht so gut gehen würde. Normalerweise stehen immer mindestens 2-3 Taxis dort und warten auf Kundschaft. Wenn es jedoch, so wie heute, in strömen regnet, ist die Nachfrage nach Taxis oder Uber viel grösser. Ausserdem waren wir bei weitem nicht die einzigen, welche vom Tropic Garden weg wollten.

Während der Wartezeit ging dann plötzlich der Feueralarm los (draussen kaum hörbar, da die Durchsage über die Lautsprecher immer noch lief und deutlich lauter war) und ein paar Männer fingen an, Wasser an der Fassade hoch zu spritzen. Ein paar Minuten später fuhren 3 Feuerwehrautos mit Blaulicht und Sirene vor. Die Strasse war mittlerweile abgesperrt worden, so dass wir nun definitiv nicht mehr auf ein Taxi oder Uber hoffen konnten. So schauten wir halt dem Spektakel zu, welches uns nun geboten wurde: die Feuerwehrleute stiegen aus den Autos, einige rollten Schläuche aus und fingen ebenfalls an, Wasser an die Gebäude zu spritzen. Andere liefen in die Hochhäuser und kamen mit ein paar verletzten Statisten wieder raus und eine Person wurde mit der Drehleiter runtergeholt.

Das ganze wirkte nicht sehr praxisnahe, es war zum Beispiel viel mehr Sicherheitspersonal anwesend als sonst. Als Treffpunkt für die Leute aus den Hochhäusern wurde ein Platz unter der angeblich brennenden Fassade festgelegt, was im Ernstfall hoffentlich nicht der Fall sein wird. Und ob die Schläuche und Wasseranschlüsse funktionieren, wurde bereits am Vortag getestet, so dass bei der Übung selber auch wirklich nichts schief gehen kann.

Nachdem wir dem ganzen Treiben noch einen Moment zugeschaut hatten, entschieden wir uns, nun  zu Fuss so weit zu laufen, bis wir ein Taxi rufen konnten. Bereits hinter die Absperrung wurden wir fündig, so dass wir dann doch noch fast pünktlich in der Schule waren.

Erfolgreich umgezogen

Es hat geklappt: letztes Wochenende konnten wir in unsere ausgewählte Wohnung im Tropic Garden ziehen! Da die neue Wohnung nur ein paar Strassen weiter ist als die alte, ging das Zügeln ziemlich problemlos. Die grossen, schweren Koffer transportierte ich mit dem Taxi und die kleineren Sachen brachte ich zu Fuss hier hin. Bis auf ein paar Kleinigkeiten war die Wohnung wie versprochen pünktlich parat. Und was noch fehlte, wurde sehr zeitnah organisiert. So konnten wir uns gleich einrichten und fühlten uns schnell wie Zuhause.

 

Unsere neue Wohnung verfügt über eine offene Küche mit Essbereich, einer Sitzecke mit fantastischer Aussicht, einem Kinderzimmer mit neuem Kajütenbett, einem Elternschlafzimmer mit Zugang zu einem Badezimmer mit WC und Dusche, einem separaten Badezimmer mit WC und einem kleinen (Putz-)Balkon mit Waschmaschine. Wir wohnen im 26. Stock von insgesamt 27 und geniessen dadurch eine sehr weitreichende Aussicht mit Morgensonne. Die Wohnung ist möbliert, so dass wir nur noch einzelne Sachen besorgen mussten.

Die Überbauung hat insgesamt 4 Hochhäuser. Unser Hochhaus ist mit etwa 4 Jahren das älteste. Zur Gemeinschaftsnutzung gibt es ein Schwimmbad, einen Spielplatz, Fitnessraum, BBQ Bereich, Tennis, Pingpong und Billiard. Ausserdem findet man hier einen Laden, Cafés, Restaurant, Wäscheservice und ein Spa. Nur der in der Werbung versprochene Park und die Joggingstrecke gibt es in Wirklichkeit (leider) nicht…

 

Kaum hier eingezogen, bekamen wir eine Einladung zum «Moon Festival Event». Und ein paar Tage später kam bereits eine zweite Einladung, diesmal zu einem «Hand-make Lanterns Event». Beide Events richten sich an Kinder mit ihren Eltern. So wie es aussieht, finden hier wohl ab und zu solche Events statt. Wir haben vor, diese, so weit wie möglich, auch zu besuchen. Dies ist bestimmt eine super Gelegenheit, einige Leute kennen zu lernen.