Tết: die Zeit des Reisens – die Einheimischen reisen innerhalb des Landes für Verwandtenbesuche und die Ausländer zieht es scharenweise ins Ausland, da in Vietnam in der Zeit fast alles geschlossen oder überteuert ist. So suchten auch wir nach einem Reiseziel. Nach längerem Überlegen entschieden wir uns fürs Nachbarsland Kambodscha.
Unsere erste Station in Kambodscha war Siem Reap. Siem Reap liegt etwa 1 Flugstunde entfernt von Saigon und ist durch seine Tempelanlagen von Angkor Wat weltbekannt. Für den ersten Tag entschieden wir uns, an den Tonle Sap See zu fahren (etwa 15km ausserhalb) und dort ein Pfahlbauerdorf zu besuchen. Der Wasserstand des Sees ist starken Schwankungen ausgesetzt, entsprechend haben sich die Menschen mit ihren Häusern auf Stelzen diesen Umständen angepasst. Wie wir dann aber von 2 Tuk-Tuk-Fahrern erfahren haben, lohne sich ein
Besuch dieser Dörfer bei der herrschenden Trockenzeit nicht. Der Wasserstand sei so tief, dass die Häuser nicht im Wasser seien, sondern im trockenen und der Boden mit Abfall und Schlamm übersäht sei.
Ein Tuk-Tuk-Fahrer empfahl uns dann einen Besuch eines schwimmenden Dorfes am Tonle Sap See. Dieser Ausflug lohne sich auch in der jetzigen Jahreszeit. Wir vertrauten ihm und nach einer kurzen Preisverhandlung liessen wir uns mit seinem Tuk-Tuk mehrere Kilometer übers Land chauffieren. An einer Bootsanlegestation hielt er an und führte uns zu einem Billetverkäufer, welcher stolze 25 USD pro Person verlangte. Uns blieb nicht viel anderes übrig, als diesen Preis zu zahlen, ohne genau zu wissen, wohin es überhaupt gehen wird.
Dafür konnten wir dann aber auch gleich in ein Boot einsteigen, welches wir für uns ganz alleine hatten. Unser Tuk-Tuk-Fahrer begleitete uns und schon bald erwies er sich als guter Fremdenführer, welcher uns viele Fragen beantworten konnte. Nach einer gemütlichen Bootsfahrt kamen wir beim schwimmenden Dorf an. Wir liessen es uns von ihm zeigen und erklären, bevor wir an einem Haus anhielten und ausstiegen. Es war ein schwimmendes Restaurant, Souvenirladen und Krokodilfarm in einem und wir bekamen einen Eindruck davon, wie einfach das Leben in diesen Dörfern sein müsse. Ganz in Ruhe schauten wir uns um und genossen die Aussicht vom Dach aus. Auch hier profitierten wir vom Wissen unseres Fahrers, welcher uns in der Ferne eine Schule und eine Kirche zeigen konnte und uns viele Fragen beantwortete.
Da alles recht klein und übersichtlich ist, hatten wir bald einmal alles gesehen und liessen uns wieder zurück nach Siem Reap bringen.