Prendi, prendi! ist hier in Florenz, zumindest daheim, das wohl meistgehörte Wort von mir. Meine nonni kümmern sich so um mich, da höre ich ständig prendi, prendi! Sei es beim Essen oder wenn ich am Morgen zur Schule gehe etc. Wenn ich jedes Mal eine Frucht mitnehmen würde wenn sie es mir sagen, dann hätte ich jeden Tag mindestens einen Anhänger voll Früchte dabei… Und wenn ich beim Essen soviel nehmen würde wie sie sagen, dann würde ich wohl beim Heimweg nicht mehr durch die Türe des Cisalpino passen.
Accendi! Ich solle doch Licht machen, das sagen mir Carla und Remo ständig wenn ich wieder mal im Halbdunkeln durch den Gang gehe (dabei sehe ich es tiptop). Meistens zünden sie dann für mich das Licht an.
Das Licht scheint eh wichtig zu sein hier: Am Sonntag hat mir Carla mindestens eine Viertelstunde lang erklärt, wo ich jetzt welches Licht anzünden und wo ich es wieder löschen (spegnere) könne – bei den meisten Lampen hat es nämlich Schalter an verschiedenen Orten (z.B. am Anfang und Ende des Ganges).
Ihr seht, Remo und Carla kümmern sich wirklich gut um mich. Irgendwie so typische italienische Nonni, so wie man sie sich vorstellt. Und dass sie mich immer fragen, wie es gehe und was ich so gemacht habe, das hilft meinem Italienisch extrem weiter. Heute hat Remo in einem Atlas St. Gallen gesucht und gefunden, ich erklärte ihm dann aber, dass Sargans ziemlich weit weg von St. Gallen sei und zeigte es ihm. Er wollte dann genau wissen, wo und wie ich jetzt nach Italien gekommen sei.
Remo hat mich übrigens umgetauft – merkte nämlich, dass Dominik nichts anderes als die deutsche Form von Domenico ist. Jetzt ruft er mich Domenico – mich störts nicht. Ist auch ein schöner Name 😉