In den letzten Tagen gabs bei mir leider nicht viel Positives zu erleben. Angefangen hat alles schon am Dienstagmorgen: BBC Breakfast News berichtete ueber zwei in Afghanistan gefallene britische Soldaten. Der Sohn der Gastfamilie ist bei den Royal Marines und geht in drei Wochen fuer mehrere Monate nach Afghanistan. Am Abend kam Julie (Gastmutter) heim, relativ niedergeschlagen. Sie arbeitet als Krankenschwester (bzw. Operationsschwester) im Spital. Der erste Patient, eigentlich fuer eine reine Routine-Herzuntersuchung gekommen (um zu entscheiden, ob eine Operation noetig sei), starb trotz 45-minuetiger Herzmassage auf dem Operationstisch.
Am Mittwochmorgen meldeten die Medien, im Irak sei der erste britische Soldat gefallen. Und als ich am spaeten Nachmittag heimkam, gab es fuer mich einen Schock: Die eine Nebenfachpruefung habe ich nicht bestanden – fuer mich sehr ueberraschend. Allerdings weiss ich jetzt wieso: Der Professor hat die 10 Fragen (in 60 Minuten) unterschiedlich gewichtet. Dies war aber nicht angegeben, ergo investierte ich ueberall gleich viel und verlor bei den staerker gewichteten Fragen wichtige Punkte. Nun kaempfe ich mit der Buerokratie der Wirtschaftsfakultaet. Das Problem ist das Reglement: Gemaess Nebenfachdepartements-Sekretaerin gilt bei mir nicht das Bachelorreglement (obwohl es ein Bachelornebenfach ist), ich bin da aber anderer Meinung. Der Grund ist simpel: Gilt das Bachelorreglement, so habe ich das Nebenfach trotzdem bestanden (Durchschnitt zaehlt) und bin fertig damit. Gilt es nicht, so muss ich jede Pruefung bestehen und damit im Herbst nochmals antraben. Im September will ich aber einen Sprachaufenthalt in Italien machen und nicht sinnlos langweiliges Zeugs auswendig lernen. Drum kaempfe ich jetzt mal mit der unfaehigen Buerokratie (die haetten 3 Jahre Zeit gehabt um die Sache zu klaeren)… Aber eines ist fuer mich im Moment klar: Nach Italien gehe ich, Pruefung hin oder her. Lasse mir nicht alles durch diese Probleme verderben. Je nach dem muss ich halt das Zeugs fuer die Pruefung mitnehmen und dort jeweils nach der Schule und am Wochenende lernen um dann fuer die Pruefung rasch in die Schweiz zu fahren.
Heute erreichte mich zudem noch die wenig erfreuliche Nachricht, dass ich am 1. September in den Zivilschutz muss. Zwar vermutlich nur einen Tag und nicht allzu streng – aber ich komme in jener Woche am Montagabend aus England heim und moechte am Samstag nach Italien. Der Zivilschutz wuerde mich also einen von vier Tagen in der Schweiz kosten. In dieser Zeit muss ich auch noch mindestens fuer einen Tag nach Fribourg (Uni-Buerokratiefolgen).
Bin ja gespannt, viel mehr Unangenehmes kann jetzt in den naechsten Tagen eigentlich gar nicht mehr kommen…