Alles bình thường und healthy for work

Heute habe ich die Bestätigung erhalten, dass ich offiziell gesund bin 🙂 Für die Niederlassungs- und Arbeitsbewilligung benötige ich neben diversen anderen Bestätigungen auch einen Gesundheitscheck. Diesen habe ich bei der Privatklinik Columbia Asia mitten im Stadtzentrum in nächster Nähe zur Kathedrale absolviert. Gekostet hat der Spass 2.3 Millionen (Dong, zum Glück, umgerechnet ca 95 Franken), dafür wurde mir aber auch einiges geboten:

Nachdem wie immer die persönlichen Daten inkl. Passnummer (unglaublich, wie oft die gebraucht wird!) notiert wurden, spulte ich den vorgesehenen Parcours ab: Wiegen (die Waage gefällt mir, ich bin dort leichter ;-)), messen (hey, bin 1cm gewachsen!), Brustkorb röntgen, Blut abgeben, Urin abgeben, Sehtest (Linsen durfte ich zum Glück drin lassen), sehr intensiver Rot-Grün-Sehtest (ein ganzes Buch voller Zahlen), Atmung etc abhören, Puls messen (2 Mal, Puls war zum Glück beide Mal vorhanden), Blick in Mund, Blutdruck messen. Für die einzelnen Tests wurde ich jeweils von einem Untersuchungsraum zum nächsten geführt und musste zwischendurch mal wieder warten. Nach einer Stunde war der Spuck vorbei.

Nach einer Woche Wartefrist habe ich nun die Ergebnisse erhalten: ich bin kerngesund, all die vielen gemessenen Werte (die mir leider herzlich wenig sagen) sind normal bzw. wie auf dem zweisprachigen Formular auch steht «bình thường». Wir können bei der Niederlassungsbewilligung einen Schritt weiter gehen, denn das Fazit auf dem Formular mit unzähligen Stempeln ist «healthy for work»! Tja, dann arbeite ich halt weiter, nichts mit Ferien. Dafür immer unter dem staatlichen Motto (steht auf jedem offiziellen Formular/Vertrag): Freedom, Liberty, Happiness!

Gratis Schoggivorrat und kein Haus mehr

Nur noch 3 Mal schlafen bis zur Abreise nach Vietnam – bis auf letzte kleine Sachen ist alles parat.
Heute haben wir auch noch den Schoggivorrat für Vietnam gefüllt. Über 5kg Migros-Schoggi haben wir gekauft – ohne einen Rappen zu bezahlen. Flurina hat unseren Kassenzettel beim Shop & Win Automaten gescannt und wir haben tatsächlich gewonnen! So haben wir den gesamten Einkaufbetrag von über 100.- Franken als Geschenkkarte zurückerhalten. So macht einkaufen doch Spass und der wichtigste Kofferinhalt ist jetzt parat 🙂

Seit Anfang August wohnen wir nicht mehr im Haus, damit wir es fertig räumen und putzen lassen konnten. Seither sind wir wechselnd bei den Eltern und Schwiegereltern einquartiert. Diese bieten uns Temporär-Obdachlosen glücklicherweise eine komfortable «Notunterkunft» – Kinder-Hüteservice inklusive.
Im Haus haben wir all unser Hab und Gut in Schachteln versorgt. Glücklicherweise brauchen die Mieter zwei Zimmer nicht und wir haben unseren Hausrat somit in diesen zwei Zimmern versorgen können. Diese sehen dafür entsprechend gemütlich aus… Gestern Abend haben wir nun als (zumindest aus emotionaler Sicht) grossen Schritt das Haus unseren Mietern übergeben.

Wir sind auf jeden Fall parat fürs Abenteuer!

Visum ist da

Visum Vietnam

Nach einiger Bürokratie haben wir heute das Visum für die ersten 3 Monate erhalten! Mit diesem Visum dürfen wir vom 15. August bis 15. November beliebig oft nach Vietnam einreisen. Es gibt verschiedene Typen von Visa und unterschiedliche Möglichkeiten bezüglich Gültigkeitsdauer. Zudem gibt es Visa für die einmalige Einreise («single entry») oder mehrmalige Einreise («multiple entry»). Der Unterschied schlägt sich dann jeweils im Preis nieder. Für unsere 4 Visa musste ich heute auf der Vietnamesischen Botschaft in Bern CHF 460.- bar bezahlen. Routiniert erklärte mir der Botschaftsmitarbeiter den Weg zum Bancomaten im Berner Inselspital…

Um das Visum zu erhalten, mussten wir verschiedene Informationen einreichen, unter anderem Geburtsurkunden der Kinder sowie eine Trauungsurkunde – jeweils in dreifacher Ausführung und ordentlich beglaubigt (mehr zu Beglaubigungen/Legalisationen in einem späteren Post). Nachdem dies in Vietnam von einem speziellen Übersetzer von Französisch (zum Glück ist die Schweiz mehrsprachig!) nach Vietnamesisch übersetzt und wieder beglaubigt wurde, haben wir als Visum-Entscheid ein Dokument erhalten, wo alle Familienmitglieder aufgeführt sind. Dummerweise wurden Evelyne und Flurina in der ersten Version zu Männern gemacht – die Korrektur dauerte dann nochmals zwei Wochen. Mit der korrigierten Version konnte ich nun bei der Botschaft vorbei und habe nach ungefähr einer Stunde die vier Pässe ergänzt um je einen «Kleber» wieder erhalten. Interessanterweise reichte es, dass der Brief in Vietnam gescannt und von mir dann wieder schwarz-weiss ausgedruckt wurde.

Die Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung für die ganzen 2 Jahre können wir nach Ankunft vor Ort in Vietnam beantragen. Dazu braucht es noch weitere Dokumente – und einen Gesundheitstest.

Wer jetzt Angst davor kriegt, uns zu besuchen: keine Angst, für ein Touristen-Visum ist es nicht ganz so kompliziert. Das Prozedere ist auf der Website der Botschaft in Bern gut beschrieben. Zudem sind die Mitarbeiter der vietnamesischen Botschaft äusserst freundlich und hilfsbereit – wobei das Personal unter Umständen sehr gut Deutsch oder auch nur Französisch kann…

106’627’000 und Independence, Freedom, Happiness

Noch gut 2 Wochen bis zum Abschlussfest (anmelden kannst du dich hier) und noch gut 5 Wochen bis zum Flug – und vieles wird immer konkreter: Schule, Vertrag und Hausräumung. Wir freuen uns, wenn es dann so richtig losgeht.

106’627’000. Also 106 Millionen. Soviele Dong bezahlen wir für Krippe und Kindergarten für Flurina und Ursin für die ersten 4 Monate. Wir haben uns für die französische Schule Boule & Billes entschieden. Flurina wird dort die Petite Section des Kindergartens besuchen. Eigentlich wollten wir sie zur Krippe anmelden und haben dann festgestellt, dass im französischen Schulsystem der Kindergarten bzw. die école maternelle bereits mit 3 Jahren startet. So geht Flurina nun 2 Jahre in Vietnam jeweils ganztags in den französischen Kindergarten und kommt gemäss Bündner Schulplan nach der Rückkehr mit 5 1/2 Jahren für 2 Jahre in den Kindergarten in Igis. Sie freut sich wahnsinnig auf den Kindergarten in Vietnam und fragt immer wieder, wann wir denn gehen würden. Ursin wird jeweils am Vormittag bis nach dem Mittagessen die Krippe besuchen. Hauptmotivation für uns ist, dass die Kinder so hoffentlich so richtig gut Französisch lernen werden. Nicht zu vergessen sind natürlich die Lektionen in Englisch und Vietnamesisch – sowohl im Kindergarten als auch in der Krippe stehen einige Stunden Englisch und Vietnamesisch pro Woche auf dem Programm! Anfänglich wollten wir die Kinder auf eine zweisprachige Schule mit Französisch und Englisch schicken, aber diese hat gemäss unseren Leuten in Vietnam nicht den besten Ruf – ganz im Gegensatz zu Boule & Billes, die einen sehr guten Ruf geniesst.

An die Währung, den Vietnamesischen Dong, werden wir uns noch gewöhnen müssen – 1 Schweizer Franken entspricht nicht weniger als 23’710 Vietnam Dong! Entsprechend gibt es rasch einmal bei normalen Sachen astronomisch hohe Zahlen und ein Millionensalär ist nichts besonderes. Auch Milliardär wird man schnell einmal 😉 Da werden wir sicher noch von einigen Erlebnissen zu berichten haben.

Ich bleibe ja als Entsandter bei ELCA mit einem Schweizer Vertrag angestellt und werde beispielsweise weiterhin die Sozialversicherungen haben bzw. bezahlen. Trotzdem gibt es einen Schweizer Zusatz zum Vertrag, der die Details regelt, sowie für die Arbeit in Vietnam einen vietnamesischen Arbeitsvertrag. Anders als in der Schweiz ist das nicht ein einfaches Dokument, indem ohne Formvorschriften einfach alles geregelt ist, sondern ein offizielles Formular. Dieses scheint nicht weniger als Glücksgefühle zu versprechen, steht doch ganz am Anfang Independence, Freedom und Happiness, also Unabhängkeit, Freiheit und eben Glück bzw. Freude. Für uns stimmt es bisher auf jeden Fall, wir freuen uns auf das Abenteuer in Vietnam 🙂

Bis wir gehen können, gibt es noch einiges vorzubereiten in der Schweiz, unter anderem räumen wir das Haus bzw. den Inhalt aller Möbel aus und nutzen die Gelegenheit zum sehr grosszügigen Ausmisten. Die Recycling- und Altkleidersammlungsfirmen dürften an uns eine helle Freude haben. Da unsere Mieter glücklicherweise unkompliziert sind und zwei Zimmer nicht benötigen, können wir alle unsere Sachen dort einlagern. Wir kommen dabei trotz Sortieren und Ausmisten gut voran – das Haus wird immer ungemütlicher und zeigt so den Fortschritt. Das ehemalige Zimmer von Flurina – sie schläft nun im Raum daneben im Hochbett auf 1.8m über Boden – sieht schon so richtig wie eine Lagerhalle aus, der Keller ist leer, viele Schränke ebenfalls.

Nur noch 7 Wochen…

In genau 7 Wochen, am 20. August 2017, sitzen wir in Zürich Flughafen im Flugzeug Richtung Vietnam. Mit einem One-Way-Ticket, weil Retour-Flugtickets nur für 1 Jahr möglich sind. Wir bleiben aber 2 Jahre. ELCA, mein Schweizer Arbeitgeber, schickt mich für 2 Jahre in unser Off-Shore-Entwicklungscenter in Ho Chi Minh City bzw. Saigon. In diesen zwei Jahren werde ich bei ELCA Vietnam eine Division (Abteilung) aufbauen und leiten. Entsprechend werden wir natürlich auch zu Viert in Vietnam wohnen, eine Wohnung für den ersten Monat organisiert zum Glück ELCA. Ursin wird dort eine französische Krippe (crèche) und Flurina einen französischen Kindergarten (école maternelle) der privaten Schule Boule & Billes besuchen. Auch wenn sie wohl noch nicht richtig versteht, was das bedeutet, freut sich Flurina schon riesig darauf – als Evelyne ihr Fotos von der Schule zeigte, war die Reaktion von Flurina: «Mama, gömmer scho mora uf Vietnam?»

Wer mag, ist herzlich eingeladen, am 29. Juli irgendwann zwischen 10 und 22 Uhr an unser Abschiedsfest zu Hause bei uns in Igis zu kommen. Es wird den ganzen Tag und Abend Crêpes, Würste, Snacks, Grillkäse, Raclette und natürlich auch Bier oder Sirup geben. Damit es auch genug – und nicht zu viel – von möglichst allem hat, bitten wir um eine kurze Anmeldung zu unserem Fest hier online.

Für unser Haus in Igis haben wir für die zwei Jahre – im August 2019 kommen wir zurück – sehr gute Mieter gefunden. Das junge Paar kann sogar die meisten Möbel von uns verwenden, womit wir nicht alles wegräumen müssen. Zudem verzichten sie auf zwei Zimmer, in die wir nun alle unsere Ware verstauen können. Aktuell sind wir – während Nani Gabi hütet – fleissig daran, auszumisten, zu entsorgen und in Schachteln zu verpacken.

Nach längerer Pause gibt es somit wieder etwas im Blog zulesen. Wir geben uns Mühe, dass es mindestens die nächsten 2 Jahre immer mal wieder etwas zu lesen gibt.