Wenn mich Einheimische fragen, woher ich komme, folgt auf meine Antwort oft die Reaktion: «ah, banks!», oft gefolgt von «good watches!». In der Tat sieht man hier immer Mal wieder Geschäfte, die Schweizer Uhren verkaufen. Häufig sind die Uhrengeschäfte entweder separate Markengeschäfte (ob die Uhren echt sind, ist eine andere Frage) oder es werden unter anderem Uhren verkauft. In Da Lat entdeckte ich jedoch beim Spazieren ein Geschäft, dessen einziger Aushang besagt «đồng hồ thụy sỹ», also «Schweizer Uhren». Leider war es geschlossen, so dass ich die Uhren nicht anschauen konnte. Sonst hätte ich sicher ein Schnäppchen machen können, mindestens bis zum Zoll bei der Rückreise in die Schweiz…
Fleissig katholisch
Vor unserem Umzug nach Vietnam war ich fälschlicherweise der Meinung, es gäbe kaum Christen oder Katholiken in Vietnam. Zwar ist Vietnam gemäss der Definition durch die kommunistische Regierung tatsächlich ein atheistischer Staat, aber es gibt diverse Religionen, die dann auch fleissig praktiziert werden.
So gibt es beispielsweise ungefähr 7% Katholiken, was rund 6 Millionen entspricht – also mehr als in der Schweiz. Und in meiner Beobachtung sind diese Katholiken viel fleissiger als die Schweizer Katholiken. Während in der Schweiz ja die Kirchen meistens ziemlich leer sind und es viele Katholiken wie mich gibt, die zwar katholisch getauft sind, die Religion aber überhaupt nicht leben und sich mit Glück noch an ihren letzten Kirchenbesuch erinnern können, stelle ich hier immer wieder fest, wie viele Leute die Religion auch praktizieren. Auch junge Leute, wie beispielsweise Mitarbeiter von mir, gehen regelmässig in den Gottesdienst und machen beispielsweise wegen dem Gottesdienst einen Ausflug nicht mit oder machen vor dem Mittagessen ein Tischgebet.
Entsprechend ist auch das Angebot an Gottesdiensten in Vietnam viel grösser, das Bild zeigt den Plan einer Kirche in Da Lat. Man hat also sehr viele Gelegenheiten, einen Gottesdienst zu besuchen – zu Zeiten, wo bei uns wohl der Pfarrer fast alleine wäre. Sonntagsgottesdienst morgens um 5 Uhr? Oder ein Familiengottesdienst am Sonntagmorgen um 7 Uhr? Werktags um 5 und 17 Uhr? Beichte vor und nach jedem Gottesdienst? Würde wohl in der Schweiz keinen grossen Andrang verursachen…
In etwas unterscheidet sich die Kirche hier aber nicht: prunkvolle Bauten. Ich habe schon häufig beobachtet, dass die katholische Kirche das mit Abstand grösste, massivste, prunkvollste Gebäude in der Umgebung war, umgeben von ärmlichen Behausungen. Was wiederum nicht meinem Verständnis von «Miteinander und Füreinander» entspricht…
Luxus-Kirschen – Import!
Während sich in der Schweiz die Läden darin überbieten, anzupreisen wie extrem lokal ihre Qualitätsprodukte sind und man bei Importprodukten die Herkunftsbezeichnung suchen muss, beobachte ich hier in Vietnam das Gegenteil: es wird gross angepriesen, wenn ein Produkt importiert ist und versteckt, wenn es lokal ist. Ein Beispiel sind Kirschen. Diese wachsen hier aufgrund der Feuchtigkeit nicht und müssen entsprechend importiert werden. Die Preise sind mit knapp 20 Franken pro Kilogramm sehr hoch, ich würde zu diesem Preis nie Kirschen kaufen. Hinzu kommt, dass nicht nur der Transport aus den USA äusserst unökologisch ist, sondern die Kirschen auch noch in Portionen von 250g in kleinen Plastikschalen verpackt sind.
Auffallend ist aber vor allem, dass äusserst gross und sogar mit Flagge darauf hingewiesen wird, dass diese Kirschen aus den USA (auf Vietnamesisch Mỹ) stammen. Vietnamesische Kollegen haben mir dann erklärt, weshalb solche Import-Produkte als besser angesehen werden: in Vietnam wird in der Lebensmittelindustrie extrem oft betrogen. Schweine werden vor der Schlachtung mit Wasser aufgebläht und schwerer gemacht, Krebsen wird zwecks schönerer Farbe Gift gespritzt und ein Gemisch von Batterien-Inhalt, Dreck und Steinstaub wird mittels Chemie zu «frischem Kaffeepulver» aufgepeppt. Die Liste liesse sich beliebig verlängern – als Folge davon trauen selbst die Vietnamesen den einheimischen Lebensmitteln weniger als Import-Produkten. Wer es sich leisten kann, kauft das Import-Produkt. Traurig!
Spannung auf dem Heimweg
Normalerweise dauert die Fahrt von Da Lat zum Flughafen rund 30 Minuten. Somit vereinbarten wir mit dem Hotel nach unserem Ausflug nach Da Lat (ja, ist schon ein paar Monate her…), dass sie uns auf 11 Uhr ein Taxi organisieren würden – mit ausreichend Reserve für den 13:00 Uhr Flug zurück nach Saigon. Check-in-Schluss war gemäss Webseite um 12:30.
Doch es fing schlecht an: das Taxiunternehmen sagte kurzfristig ab, zu viel Verkehr, zu viele Taxi-Reisende. Wir wurden also schon mal etwas nervös. Unser Hotel telefonierte rum und fand dann auch ein Taxi, das uns um ca 11:20 zum Flughafen bringen konnte. Doch nach einigen Minuten Fahrt, standen wir plötzlich still. Stau. Ein Unfall irgendwo vor uns blockierte die Strasse. Zwischendurch ging es ganz langsam vorwärts, dann wieder ging gar nichts. Wir überlegten schon, was wir machen sollten, falls wir den Flug verpassen würden. Die Kinder machten derweil liegend mit dem Kopf auf unseren Beinen einen Mittagsschlaf – lasche Sicherheit im Auto hat auch Vorteile.
Nach nervenaufreibendem Stillstand ging es dann doch noch weiter, wir fuhren am Unfall vorbei und kamen dann gut vorwärts. So waren wir um 12.15 am Check-in-Schalter, wo dann stand, der Check-in schliesse um 12:20. Wir waren aber nicht die letzten, die Sicherheitskontrolle konnten wir ohne Wartezeit passieren und direkt danach war das Gate – wo wir dann trotz Spannung noch etwas warten mussten. Kleine Flughäfen haben halt so ihre Vorteile 🙂
Zum Boarding ging es übrigens wieder zu Fuss an den Feuerwehrfahrzeugen vorbei zu den Flugzeug-Treppen rauf in den A320.
Das erste letzte Mal
So langsam geht unsere Vietnamzeit dem Ende entgegen, unser Flug am 29. August ist bereits gebucht. Den Anfang der «letzten Male in Vietnam» machten die Kinder: das Schuljahr endete gestern Freitag und somit auch ihre 2-jährige «Schulkarriere». Sie haben beide sehr viel gelernt, konnten sehr vom internationalen Umfeld der Schule profitieren und haben viele Freunde gefunden. Trotzdem sind beide aber auch froh, nicht mehr in eine Schule mit für uns doch eher ungewohnter französischer Disziplin zu gehen.
Zeugnis, bereits im Kindergarten. Und auch die Krippenkinder bekamen eine Bewertung, gemäss derer Ursin nun «kindergartenreif» sei. Er wird in der Schweiz dennoch erstmal «nur» die Spielgruppe im Wald und auf dem Bauernhof besuchen und auch sonst viel Zeit in der Natur verbringen dürfen. Das französische Schulsystem werden wir nicht vermissen…
Viel Schulmaterial, welches sich in den 2 Schuljahren angesammelt hat. Vieles ist bereits schon aussortiert.
Damit sie die restliche Zeit nicht nur Zuhause verbringen, werden sie bis Mitte August das Sommerprogramm von Aurora, einer weiteren internationalen Schule hier im District, besuchen. Wir hoffen, die Werbung stimmt, und unsere Kinder werden die restliche Zeit noch viel Spass bei den verschiedensten Freizeitaktivitäten, welche die Schule anbietet, haben und vom tollen Aussengelände profitieren. Ausserdem können sie ihr Englisch verbessern, den das Programm wird auf Englisch sein. Und Flurina kommt nochmals in den Genuss eines Schwimmkurses.
Ein besonderes Highlight wartet Anfangs Juli noch auf Flurina: sie wollte unbedingt ins Ta Lai Adventure Kids Camp, also meldeten wir sie an. Seit Wochen freut sie sich nun schon darauf, bald 4 Nächte ohne Mama, Papa und Ursin zu verbringen und auf die vielen tollen Outdoor-Aktivitäten, die dort angeboten werden. Wir sind sehr gespannt, wie sie ihr allererstes Lager meistern wird!
Wäre es doch nur so kalt wie in der kühlen Schweiz
Wir wissen derzeit öfters nicht, ob wir die Berichte über die Hitze in der Schweiz nervig oder lustig finden sollen. Wir wären froh, wäre es mal so kalt hier in Vietnam wie derzeit in der Schweiz! Schauen wir uns mal die aktuellen Wetterprognosen für Igis (Quelle meteo.search.ch) an:
Das ist einfach herzig für uns. Temperaturen um die 35°C tagsüber und über 25°C in der Nacht sind hier absolut normal. Das letzte Mal, als das Thermometer nachts auf ähnlich tiefe Temperaturen fiel wie aktuell in der Schweiz, war im Dezember 2017, vor 1.5 Jahren. Damals wurde es in der Nacht 20.8°C kalt, die Leute zogen Handschuhe und Jacken an und es war ähnlich oft in den Medien wie derzeit in der Schweiz (siehe auch unser Blogbeitrag dazu). Nur war da von einer Kältewelle die Rede, nicht von einer Hitzewelle. Bei gleichen Temperaturen!
Bei uns ist es derzeit in der Nacht dank der Regenzeit «angenehm kühl». Heute früh um 6 Uhr waren es in unserer Wohnung nur 29°C bei 73% Luftfeuchtigkeit. Richtig angenehm, da hatten wir schon höhere Temperaturen bei noch höherer Luftfeuchtigkeit.
Sowieso, die Luftfeuchtigkeit ist etwas, das viele in der Schweiz massiv unterschätzen oder gar völlig falsch wahrnehmen. X mal liest man die falsch Behauptung, es wäre viel angenehmer, wenn die Luftfeuchtigkeit höher wäre. Das stimmt nicht. Bei hoher Luftfeuchtigkeit ist Hitze viel schwieriger auszuhalten als bei tiefer Luftfeuchtigkeit. MeteoSchweiz erklärt diesen Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf ihrer Website und berechnet dazu einen Heat Index:
Weil Hitze bei tiefer relativer Luftfeuchtigkeit besser ertragen wird, basieren die Hitzewarnungen der MeteoSchweiz auf einer berechneten Grösse aus Temperatur und relativer Feuchte: dem sogenannten Heat Index.
MeteoSchweiz – https://www.meteoschweiz.admin.ch/home/wetter/gefahren/erlaeuterungen-der-gefahrenstufen/gefahrenstufen-hitze.html
Die relative Luftfeuchtigkeit in der Schweiz ist derzeit bei 20-40%. So tief ist sie hier in Vietnam nie. Derzeit schwankt sie zwischen 60 und 95%, bei Temperaturen von 30 – 35°C. Da ist Schwitzen Dauerzustand.
Damit ist dieser Heat Index für die aktuelle Temperatur/Luftfeuchtigkeit in Vietnam derzeit im Bereich von 95 – 100, in der Schweiz ca 90. Wie man der Tabelle auf der Meteoschweiz-Seite entnehmen kann, ist das ein massiver Unterschied und würde in der Schweiz statt der aktuellen Gefahrenstufe 3 wohl Gefahrenstufe 5 ergeben. So eine hohe Gefahrenstufe gibt es aber für die Schweiz gemäss MeteoSchweiz,also dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie gar nicht, weil es so unwahrscheinlich ist…
Wer also jetzt behauptet, es wäre in den Tropen viel angenehmer, darf gerne zu uns kommen und bei uns einen Direktvergleich machen.
Dreck für 2 Millionen Mittagessen
Wohnen in Saigon ist teuer. Für unsere 70 m2 Wohnung mit 2 Schlafzimmern, die zwar ganz ok aber für Schweizer Standard definitiv nicht luxuriös ist, zahlen wir pro Monat marktübliche über 800 Franken. Sehr viel Geld, wenn man bedenkt, dass Uni-Abgänger selbst in der hier boomenden IT-Branche netto etwa die Hälfte davon verdienen. Oder jemand im Service in einem Restaurant gerade mal 4-6 Millionen VND, also um die 200 Franken kriegt. Oder wenn man bedenkt, dass mich die Miete eines einzigen Monats etwa gleich viel kostet wie 400 (!) Mittagessen in einem der kleinen Strassen-Restaurants in Büronähe.
Heute habe ich auf dem Heimweg in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserer Überbauung, die aus 4 Hochhäusern à 27 Stockwerken besteht, Bauland angeschrieben gesehen. Zu einem unglaublichen Schnäppchenpreis: 857.4m2 zu 100 TR/m2 steht da geschrieben. Nun muss man wissen, «TR» steht für «triệu», auf Deutsch «Million». 100 Millionen VND, 100000000 VND also. Das sind etwa 4’300 Franken. Pro Quadratmeter! Nicht einmal an bester Lage, ohne Flussanstoss oder Flusssicht. Das ist teuer als Zürich. Der Kellner müsste somit für einen einzigen Quadratmeter rund 20 Monate lang arbeiten.
Fürs ganze Land streicht der Verkäufer somit 85’740’000’000 VND bzw 3.7 Millionen Schweizer Franken ein. Selbst nach Steuern etc hat der damit ausgesorgt und kann bis zum Lebensende in Saus und Braus leben. Der Kellner müsste dafür fast 2000 Monate, also 170 Jahre arbeiten. Und ich könnte über 2 Millionen mal Mittagessen wenn denn mein restliches Leben noch soviele Mittage hätte. Und der Käufer, der ja schon mal viel Geld haben muss, muss und kann teuer vermieten und dann auch wieder luxuriös leben. Während nebenan viele Leute in einer armseligen Hütte wohnen…
Crazy House für Schwindelfreie
Das Crazy House in Da Lat ist eigentlich ein Hotel, das aber gegen Bezahlung eines Eintrittgelds (VND 50’000 pro Person) auch als normaler Besucher besichtigt werden kann. Ein Hotel, das man besichtigen kann, wäre eigentlich schon verrückt genug – dieses Gebäude ist aber wirklich verrückt: Es gibt keine normalen, rechten Winkel, keine gerade Wände und es ist ein ziemliches Labyrinth!
Als einmaliger Besuch lohnt es sich durchaus, die Wege sind aber schmal und eng, mit Ursin im Tragetuch kam ich teilweise fast nicht durch. Die Wege gehen durchaus in die Höhe und über das Dach. Zudem sind die Geländer oft sehr tief – ein gewisses Niveau an Schwindelfreiheit sollte also vorhanden sein!
Flurina hatte mit ihren fast 5 Jahren nach anfänglicher Skepsis und Angst viel Freude, viel kleiner sollten Kinder aber nicht sein, da an gewissen Orten durchaus Absturzgefahr besteht. Ursin behielt ich daher in der Höhe im Tragetuch.
Achtung: der grösste Teil der Wege ist im Freien – als Schlechtwetter-Ausflug taugt das crazy house also nur sehr bedingt!
Frühstück fast wie zu Hause
Während unseres Kurzaufenthaltes in Da Lat hatten wir leider nur noch ein Hotel ohne Frühstück gefunden (ansonsten ist das Hotel Belle Amour definitiv zu empfehlen – sehr sauber, schöne Zimmer, freundliches Personal). Somit mussten wir am Morgen jeweils einen Ort fürs Frühstück suchen. Da die Mehrheit (kurz: alle, ausser mir) nicht viel von einer herrlichen Phở zum Zmorgen hielt, machten wir uns auf die Suche nach einem westlichen Café mit entsprechendem Frühstück.
Auf TripAdvisor wurden wir fündig und machten uns zu Fuss auf den Weg zum One More Cafe – der Weg von 20 Minuten lohnte sich, es war wirklich sehr gut. Die Hausherrin kommt aus England und somit ist es nicht verwunderlich, dass es auch britisches Frühstück gibt. Nebst gebratenem Speck und Würstchen gab es natürlich auch Spiegeleier, Rührei etc, alles wahlweise mit langweiligem Weissbrot oder hausgemachten 7-Korn-Brot. Mir hat das Tiramisu zum Frühstück-Dessert wunderbar geschmeckt. Weniger der Hit war die heisse Schoggi – da werde ich wohl einfach meine Milch-Abstinenz bis zur Rückkehr in die Schweiz fortsetzen… Gemäss der Fraktion der Kaffee-Trinker schmeckt der Cappuccino dafür vorzüglich.
Der Favorit unserer Kinder war Granola-Müesli mit Milch, einem Vanille-Joghurt und Fruchtsalat. Flurina war davon derart begeistert, dass sie am zweiten Tag wieder dort hin wollte. Leider wurden wir dann aber nach einem Fussmarsch durch den strömenden Regen vor Ort abgewiesen, da sämtliche Plätze besetzt waren… Flurina fügte dann aus Enttäuschung dem Regenwasser noch viele Tränen hinzu, ehe sie sich dann durch das Versprechen, am dritten Tag wieder dorthin zu gehen, beruhigen liess 😉
Um Tränen zu vermeiden, empfiehlt sich daher eine Reservation – das geht unkompliziert per Facebook-Messenger und hat bei uns dann am dritten Tag wunderbar geklappt. Somit gab es für Flurina doch noch einen versöhnlichen Abschluss 🙂
Spontaner Ausflug in die Kühle
Wer uns kennt, weiss, dass uns das Klima in Saigon einfach zu heiss ist. Was andere hier schätzen, zählt für uns zu einem der grössten Negativpunkte. Entsprechend entschieden wir uns letzte Woche spontan, am nächsten Tag nach Da Lat zu fliegen. Die für ihre Blumen bekannte Stadt – es gibt unzählige Gärtnereien dort – liegt auf 1500 m.ü.M., umgeben von viel Grün. Zwar sind es nur 300km von Saigon dort hin, aber die Busfahrt dauert rund 8h, ist kurvig und gefährlich.
So entschieden wir uns einmal mehr, unser ökologisches Gewissen zu unterdrücken und mit dem Flugzeug zu reisen. Tür zu Türe waren es so trotzdem noch ca 4 1/2 Stunden (davon ca eine halbe Stunde in der Luft), aber das ist immer noch doppelt so schnell wie der Bus, der ja auch Downtown losfahren und enden würde, wo wir also nochmals rund eine Stunde Taxi hinzuzählen müssten.
Auch wenn es ein internationaler Flughafen ist: der Flughafen von Da Lat hat eine überschaubare Grösse – vom grossen Flugzeug (A320) geht es effizient und einfach zu Fuss zum Gebäude des Lien Khuong International Airport. Wir waren froh, mussten wir das nicht im Bus machen, nebenbei konnten wir damit auch noch die antik anmutenden Feuerwehrfahrzeuge inspizieren.
Auch wenn es mehr Parks und grüne Vorgärten und natürlich auch viele Blumen hat – die Stadt selbst hat uns nicht wirklich gefallen, es ist ziemlich zugebaut und chaotisch. Aber es ist kühl! Allerdings hatten wir etwas Wetterpech, mit Ausnahme des zweiten Tages regnete es mehrheitlich und war mit 15-20°C aussergewöhnlich kalt. Die Stadtbesichtigung zu Fuss war daher mässig amüsant. Dass gleichzeitig noch ein Weinfest stattfand (was wir nicht gewusst hatten), vergrösserte natürlich das Chaos auch am Abend. Mich selbst hatte das nicht ernsthaft gestört, auch die Kinder genossen die Aufmerksamkeit und die vielen «Foto-Shootings».
Ich hatte Flurina auf dem Markt eine rote Mütze mit grossen Ohren, die mittels Druck (kleine Pumpe) in den Bändeln aufgerichtet werden können, geschenkt. Sie hatte daran selbstverständlich eine Riesenfreude – und, wie es ihre offene Art ist, ging zu jeder und jedem hin um voller Stolz ihre «Ohren» zeigen. Dies verstärkte logischerweise den Jö-Effekt noch und einige Marktfrauen schenkten ihr gleich etwas zu Knabbern, wie Gebäck oder ein Rüebli oder Erdbeeren.
Der grosse Vorteil von Da Lat ist, dass es umgeben von viel Natur ist – den trockenen Tag nutzten wir daher für einen Ausflug nach Datanla, einem Wasserfall mit Rodelbahn wenige Kilometer ausserhalb der Stadt. Dazu mehr in einem späteren Beitrag.
Der Ausflug ins Grüne machte Lust auf mehr. Das hat sehr gut getan und verdient Wiederholung! Allerdings würden wir dann wohl eher ein Resort oder Hotel ausserhalb der Stadt wählen.