Wer uns kennt, weiss, dass uns das Klima in Saigon einfach zu heiss ist. Was andere hier schätzen, zählt für uns zu einem der grössten Negativpunkte. Entsprechend entschieden wir uns letzte Woche spontan, am nächsten Tag nach Da Lat zu fliegen. Die für ihre Blumen bekannte Stadt – es gibt unzählige Gärtnereien dort – liegt auf 1500 m.ü.M., umgeben von viel Grün. Zwar sind es nur 300km von Saigon dort hin, aber die Busfahrt dauert rund 8h, ist kurvig und gefährlich.
So entschieden wir uns einmal mehr, unser ökologisches Gewissen zu unterdrücken und mit dem Flugzeug zu reisen. Tür zu Türe waren es so trotzdem noch ca 4 1/2 Stunden (davon ca eine halbe Stunde in der Luft), aber das ist immer noch doppelt so schnell wie der Bus, der ja auch Downtown losfahren und enden würde, wo wir also nochmals rund eine Stunde Taxi hinzuzählen müssten.
Auch wenn es ein internationaler Flughafen ist: der Flughafen von Da Lat hat eine überschaubare Grösse – vom grossen Flugzeug (A320) geht es effizient und einfach zu Fuss zum Gebäude des Lien Khuong International Airport. Wir waren froh, mussten wir das nicht im Bus machen, nebenbei konnten wir damit auch noch die antik anmutenden Feuerwehrfahrzeuge inspizieren.
Auch wenn es mehr Parks und grüne Vorgärten und natürlich auch viele Blumen hat – die Stadt selbst hat uns nicht wirklich gefallen, es ist ziemlich zugebaut und chaotisch. Aber es ist kühl! Allerdings hatten wir etwas Wetterpech, mit Ausnahme des zweiten Tages regnete es mehrheitlich und war mit 15-20°C aussergewöhnlich kalt. Die Stadtbesichtigung zu Fuss war daher mässig amüsant. Dass gleichzeitig noch ein Weinfest stattfand (was wir nicht gewusst hatten), vergrösserte natürlich das Chaos auch am Abend. Mich selbst hatte das nicht ernsthaft gestört, auch die Kinder genossen die Aufmerksamkeit und die vielen «Foto-Shootings».
Ich hatte Flurina auf dem Markt eine rote Mütze mit grossen Ohren, die mittels Druck (kleine Pumpe) in den Bändeln aufgerichtet werden können, geschenkt. Sie hatte daran selbstverständlich eine Riesenfreude – und, wie es ihre offene Art ist, ging zu jeder und jedem hin um voller Stolz ihre «Ohren» zeigen. Dies verstärkte logischerweise den Jö-Effekt noch und einige Marktfrauen schenkten ihr gleich etwas zu Knabbern, wie Gebäck oder ein Rüebli oder Erdbeeren.
Der grosse Vorteil von Da Lat ist, dass es umgeben von viel Natur ist – den trockenen Tag nutzten wir daher für einen Ausflug nach Datanla, einem Wasserfall mit Rodelbahn wenige Kilometer ausserhalb der Stadt. Dazu mehr in einem späteren Beitrag.
Der Ausflug ins Grüne machte Lust auf mehr. Das hat sehr gut getan und verdient Wiederholung! Allerdings würden wir dann wohl eher ein Resort oder Hotel ausserhalb der Stadt wählen.
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