Die ersten zwei Wochen Vorlesungen sind vorbei – und ich kann sagen dass sich meine Auswahl als sehr gut erweist: Drei Vertiefungsvorlesungen habe ich gewählt, alle sind auf Französisch:
- Advanced Software Engineering: Software Engineering, Java EE, JSP, Java Servlets, Java Beans etc. Diese Vorlesung ist explizit auf die Industrie ausgerichtet, es wird die aktuellste Technologie die zur Zeit in der Industrie verwendet wird besprochen. Die meisten der disktutierten Themen werden in vielen Stelleninseraten verlangt oder sind zumindest ein Plus.
- Traitement d’images: Image Processing. Algorithmen der Bildbearbeitung. Hatte ich zwar wegen Allerheiligen erst ein Mal, aber es war sehr interessant. Es werden die Algorithmen die hinter den simplen Befehlen «rotieren» oder «Kontrast erhöhen» etc stehen besprochen. Und das beste: Mit Hilfe eines Frameworks müssen wir die gleich auch implementieren (in Java). Machte bisher wirklich Spass.
- Conception des processeurs: Eigentlich wäre Systemarchitektur oder so passender. Es wird nicht die Konzeption eines Prozessors besprochen, sondern viel mehr die allgemeine Hardware eines Computers – natürlich auf sehr tiefem Niveau, d.h. sehr hardwarenahe. Bisher stand zum Beispiel das Vorgehen beim Speichern auf dem Programm (d.h. wie genau werden die Daten in den Speicherzellen gespeichert). Dazu gehört auch die Adressierung und deshalb haben wir wieder ein Mal fleissig mit hexadezimalen Zahlen gerechnet
Neben diesen drei Vorlesungen mache ich noch das Seminar «Computer Security Threats and Counter Measures (WS 2006)». Dabei müssen alle Teilnehmer selbständig das Buch «Hacking, The Art of Exploitation» von Jon Erickson lesen. Jeder Teilnehmer muss dann ein Kapitel speziell bearbeiten, d.h. im Internet weitere Informationen dazu suchen und Papers etc lesen. Am Ende des Semesters gibt es dann eine Blockveranstaltung, d.h. es wird mindestens einen ganzen Tag dauern. Jeder Teilnehmer muss dann eine 45-minütige Präsentation zu seinem Thema abhalten – auf Englisch.
Neben dieser Zeit in der ich mich selbst bilde, bin ich auch dieses Jahr wieder in der Bildung der neuen Studierenden aktiv: Ich arbeite wieder (bzw. weiterhin) als Unterassistent und betreue zusammen mit einem Assistenten (Doktoranden) das Erstjahresprojekt mit der Eisenbahn. Die Arbeit gefällt mir gut und ich kann sehr viel machen. Es ist überhaupt nicht so «typische Unterassistentenarbeit» sondern ich mache die gleichen Arbeiten wie der Assistent. Dazu gehört die Weiterentwicklung der Steuerung der Miniatureisenbahn, die Vorbereitung/Korrektur der Skripte, Vorbereiten der Übungsaufgaben, Erklären des Stoffes (also quasi Vorlesung halten), Übungen korrigieren, Fragen der Studenten beantworten etc. Ist wirklich abwechslungsreich und interessant!