Aba in da Näbel

Die Steinböcke sind zurück! Soeben habe ich von Graubünden Ferien den neuesten Newsletter erhalten. Darin verkündet die Bündner Tourismusorganisation die Rückkehr der beliebten Steinböcke: es gibt einen neuen Werbespot mit den Steinbocks!

Im neuesten Spot machen sich die Steinböcke über den Nebel im Unterland lustig – und sprechen mir damit aus dem Herzen: der ewige Nebel unten in Zürich, wo ich seit August arbeite, geht mir ziemlich auf die Nerven. Zum Glück bringen mich die SBB jeden Abend wieder heim nach Igis!

Für die, die die ersten Spots verpasst haben zeige ich sie hier nochmals:


«Schönste Gegend der Welt». Der erste Spot – zu meiner Freude teilweise auf Romanisch!


Karbon statt Kondition – die Steinböcke machen sich über Biker lustig.


Es hat geschneit und die Steinböcke haben Kommunikationsprobleme.

Job als Software Engineer gesucht

Nachdem ich mein Informatik-Studium in Fribourg und Montréal erfolgreich abgeschlossen habe, bin ich jetzt auf der Suche nach einem interessanten Job als Java Software Engineer im Grossraum Zürich oder in Graubünden. Am liebsten würde ich in einer Software-Firma arbeiten, die für verschiedene Firmen in verschiedenen Branchen Softwareprojekte realisiert. Dort ist nämlich die Arbeit besonders abwechslungsreich und man lernt viele Bereiche kennen, weshalb ich das gegenüber einem Job in einer Informatikabteilung einer «normalen» Firma bevorzuge.
Da ich bis Ende Juli diverse Dinge wie weitere Sprachaufenthalte geplant habe, würde ich gerne ab August arbeiten. Um sicher früh genug zu sein bin ich im Moment fleissig daran, Stelleninserate zu studieren und mich auf die interessanten Stellen zu bewerben. Wer einen interessanten, spannenden Job zu vergeben hat oder zufällig ein interessantes Stelleninserat sieht, darf sich natürlich sehr gerne bei mir melden 😉

So Spass mir die Stellensuche auch macht – sie stimmt mich irgendwie auch wehmütig, denn sie zeigt mir, dass sich mein Aufenthalt hier in Montréal zu Ende neigt. Zwar freue ich mich, in einer Woche in der Schweiz meine Familie, meine Kollegen und die Berge wiederzusehen, aber irgendwie ist Montréal in den letzten acht Monaten für mich so etwas wie eine zweite Heimat geworden und es ist nicht nur einfach, alles hier zu zurückzulassen. Dazu folgt aber später noch mehr.

Die echte Swiss-Werbung

Soeben habe ich auf YouTube eine Parodie auf die bekannte Fernseh-Werbung der Fluggesellschaft Swiss International Airlines Ltd. entdeckt. Die mittlerweile aus dem Programm gekippte Sendung Punkt CH des Schweizer Fernsehens nahm den Original-Werbespot der Swiss gehörig aufs Korn. Herrlich finde ich auch, wie das Recken von Mario Corti mit einem gackernden Lachen vertont wurde.
Am besten gleich selbst schauen:

Für diejenigen, die das Original nicht mehr präsent haben, gibt es auch dieses bei YouTube:

Irgendwie passt der Spott auf die Führung (in der Person von Mario Corti) perfekt zum aktuellen Fiasko von SBB Cargo: Wieder müssen die Angestellten die Fehler des Managements ausbaden.

Dominik? Dominique? Dominic?

Ich werde mich wohl demnächst hochoffiziell bei meinen Eltern über die Namenswahl beschweren. Nicht dass mir der Name Dominik nicht gefallen würde. Aber er ist im fremdsprachigen Raum äusserst unpraktisch. Kaum je wird mein Vorname richtig geschrieben, sogar buchstabieren hilft häufig nichts.Falsch geschriebener Name auf ISIC-Karte Bereits in Fribourg wurde ich sehr oft in Dominique umgetauft und erhielt zur Abwechslung auch mal Post an eine inexistente «Madame Zindel». Hier in Montréal hat nun eine weitere Schreibvariante meines Namens die Oberhand gewonnen: Dominic.
Sogar auf meiner neuen internationalen Studentenkarte (ISIC: International Student Identity Card) ist der Name falsch geschrieben. Dabei hatte ich doch den Namen in richtiger Schreibweise auf dem Formular angegeben und im Ausweis, den ich zeigen musste, steht er auch richtig. Neue ISIC-Karte Die gute Frau hätte den Namen also nur richtig abschreiben müssen.

Im Gegensatz zur Schweiz erhielt ich hier in Montréal des Öfteren einen Kurznamen verpasst – viele Leute hier nennen mich kurz und bündig einfach Dom. Die Aussprache ist mit kurzem o und bitte nicht mit der Kirche zu verwechseln. Auch fühle ich mich trotz meines Informatikstudiums nicht wirklich als Document Object Model.
Wirklich stören tun mich diese Alternativ-Namen nicht. Am besten gefällt mir ehrlich gesagt eigentlich die Schreibweise mit dem c, also Dominic. Die ist wunderbar international tauglich und im Gegensatz zu Dominique auch eindeutig männlich. Vielleicht sollte ich mal eine Namensänderung beantragen…

SBB-GA mit Studentenrabatt

Nach meiner Rückkehr im April werde ich sofort wieder das SBB-GA brauchen, ein Leben in der Schweiz ohne dieses Abo kann ich mir irgendwie nicht mehr vorstellen. Bisher konnte ich das GA immer zum Jugendtarif kaufen. Da ich aber SBB-technisch mittlerweile zum Alteisen gehöre, habe ich mich auf die Suche nach entsprechenden Informationen gemacht.
Meine Lösung ist einfach: Bruder Silvan hat das GA bereits und er hat den Wohnsitz noch bei den Eltern. Da ich erst später zügeln werde, werde ich im April den Wohnsitz auch noch bei den Eltern haben. Damit kann ich das Partner-GA kaufen und spare so einiges an Geld.

Bei der Suche nach den genauen Bedingungen für das GA bin ich auf eine neue GA-Variante gestossen: Ab dem 1. April 2008 gibt es bei den SBB das GA Junior für Studierende. Studierende (Universität, Fachhochschule) im Alter von 26 bis 30 Jahren kriegen damit das GA zum gleichen Preis wie 16 bis 25-Jährige, im Moment 2250.- für die 2. Klasse. Ich finde das neue Angebot eine sehr gute Sache, schliesslich ist nicht einzusehen warum ein 26jähriger Student mehr bezahlen soll als ein 25jähriger. Mehr Geld hat er ja kaum zur Verfügung.
Kurios finde ich allerdings dass es den Studentenrabatt auch für das GA für die 1. Klasse gibt. Student und 1. Klasse – irgendwie ist das für mich ein Widerspruch…

Hitzeschock

Letzten Donnerstag war es hier in Montréal mit gemessenen -24°C angenehm frisch (unter Berücksichtigung des Windes betrug die gefühlte Temperatur -34°C) . Überall lag nach mehreren tempêtes de neige viel Schnee. Kurz: es herrschten – wie es sich für den Januar gehört – so richtig winterliche Verhältnisse.
Damit ist es nun leider wenigstens vorübergehend vorbei: heute Dienstag kletterte das Thermometer auf stolze 10°C! Bereits gestern Montag war es ähnlich warm, zudem regnet es ständig mehr oder weniger stark. Entsprechend kann man dem Schnee praktisch beim Schmelzen zusehen – und in der Region gibt es bereits erste Probleme mit Überschwemmungen.

Persönlich wäre mir lieber wenn es weiterhin der Jahreszeit entsprechend schön kalt wäre. Temperatursprünge von 34° in wenigen Tagen finde ich unangenehm, man muss sich ständig umgewöhnen. Und dass es im Januar in Montréal 10°C warm wird sollte nun auch dem Letzten zu denken geben. Da soll noch jemand sagen, die Klimaerwärmung sei eine Erfindung von Hysterikern!

Meine neuen bundesrätlichen Freunde: Moritz, Micheline und Eveline

Ja, du hast richtig gelesen: Moritz Leuenberger, Micheline Calmy-Rey und Eveline Widmer-Schlumpf zählen seit heute zu meinen Freunden. Ja, es sind wirklich die drei, die Mitglied des Bundesrates, der Regierung der Schweiz, sind. Wer immer noch zweifelt, hier der Beweis:

Dominik and Micheline Calmy-Rey are now friends. 2:53pm
Dominik and Moritz Leuenberger are now friends. 3:03pm
Dominik and Eveline Widmer-Schlumpf are now friends. 3:07pm

Micheline hat mich sogar in die Bundesratsgruppe eingeladen, der Betreff eines Mails von heute:

Micheline Calmy-Rey invited you to join the group "Bundesrat-Conseil fédéral-Consiglio federale of...

Die meisten werden es gemerkt haben: es handelt sich um Facebook-Meldungen. Bundesratsfoto 2008Die Freundschaften habe ich natürlich auch nicht mit echten Bundesrätinnen und Bundesräten geschlossen, auch hat mich nicht die echte Micheline Calmy-Rey in den Bundesrat eingeladen. Nein, wie swissinfo berichtet hat ein Student aus Neuchâtel auf Facebook die Profile der sieben Bundesrätinnen und Bundesräte erstellt – mit echten, korrekten Daten. Sein Ziel ist es gemäss dem Artikel nun, dass die sieben Regierungsmitglieder möglichst viele «Freunde» erhalten. Danach will er versuchen, diese zu überzeugen, ihr Profil zu übernehmen und es selbst zu betreuen.
Der Student sieht darin eine Chance für den Bundesrat, mehr Kontakt mit dem einfachen Volk zu haben – und vor allem auch, die jungen Leute etwas mehr für Politik zu interessieren. Ich würde meinen: Zumindest hervorragende Image-Werbung würde es für die Bundesrätinnen und Bundesräte sein, eine super Gelegenheit sich als modern und offen zu zeigen. Moritz Leuenberger hat ja mit seinem Blog schon einen Anfang gemacht. Jetzt könnte er da ja wieder eine Vorreiterrolle übernehmen.

Wie ich meine Freunde ausgewählt habe? Nun, Moritz Leuenberger und Micheline Calmy-Rey aus politischen, inhaltlichen Gründen. Aber warum denn Eveline Widmer-Schlumpf?!? Gewiss, politisch bin ich überhaupt nicht auf der gleichen Linie wie sie. Trotzdem verdient sie Unterstützung, sie hat viel Mut gezeigt als sie die Wahl annahm. Zudem politisiert sie fair und anständig, auch mit politischen Gegnern. Und sie ist Bündnerin.

Weihnachten und Neujahr einmal anders

Viele ausländische Studierende hier in Montréal fliegen über Weihnachten/Neujahr heim. Für mich stand das nie zur Diskussion, das ist mir zu teuer, mit dem Geld kann ich besseres anstellen. Dafür war meine Weihnachtszeit hier etwas gar einsam: die meiste Zeit sass ich alleine daheim und las oder arbeitete am Computer. Doch der Reihe nach:

Am 22. Dezember buk ich typisch schweizerische Weihnachtsguetzli: Mailänderli, Chräbeli und Zimtsterne. Eine ziemliche Herausforderung stellte der Einkauf der Zutaten dar: Aniskörner für die Chräbeli fand ich erst nach langer Suche im Provigo (und später auch noch im «Intermarché du Plateau»). Gemahlene Mandeln gibt es hier nicht bzw. nur weisse gemahlenen Mandeln. Gemahlene Haselnüsse gibt es auch nicht. Zu Glück war Alex so nett und hat sich eine kleine Mühle gekauft und mir die als erstes ausgeliehen. Leider gab diese Mühle bereits nach gut der Hälfte der Mandeln einfach so den Geist auf so dass ich bei den Zimtsternen etwas improvisieren musste. Statt Mandeln hatte es dann halt mehr Zucker und sogar Mehl drin. Der Geschmack ist dadurch leicht anders, aber der Unterschied ist recht klein.
Um die Produktion möglichst effizient zu gestalten, stach ich bei den Zimtsterne keine schönen Formen aus sondern schnitt einfach Rechtecke (oder so ähnliches) aus. Statt Zimtsterne gab es so halt Zimtpolygone. Die Mailänderli lassen sich sehr effizient «ausstechen» indem man den Teig zu einer Rolle formt und Rädli abschneidet. Sieht gut aus und geht zügig.

Am 25. Dezember war ich bei Alex› Familie zur «party de Noël» eingeladen. Die ganze Verwandschaft war bei ihnen – und gefeiert wurde ganz anders als bei uns: In der Mitte des Raumes gab es ein grosses Buffet. Gegessen wurde dann stehend oder auf um den Raum herum aufgestellten Stühlen sitzend. Ziemlich speziell – aber praktisch: man kommt mit vielen Leuten ins Gespräch und nicht nur mit den Personen die gerade links und rechts am Tisch hocken. Anschliessend spielten wir zu fünft das Spiel Citadelles.
Meine mitgebrachten Guetzli kamen übrigens mehrheitlich gut bis sehr gut an, insbesondere die Chräbeli hatten es ihnen angetan.

Donnerstag bis Sonntag letzte Woche ging ich dann jeweils um 11 Uhr schwimmen und anschliessend an die Uni um etwas zu arbeiten. Einerseits wollte ich etwas fertig machen, andererseits wäre ich sonst sowieso nur alleine daheim rumgesessen. So kam ich raus, war nicht immer alleine und tat noch etwas sinnvolles.

Am Donnerstagabend ging ich noch mit Ruth schlittschuhlaufen. Wir gingen ins Le 1000: ein Einkaufs- und Bürozentrum mit nachträglich eingebauter Patinoire.

Aufstand der Füsse

Nachdem ich mich endlich zum Schwimmen überwunden (also quasi mein Gehirn besiegt) hatte und mich langsam ans Schwimmen gewöhnte, wehrt sich mein Körper nach Kräften gegen das Schwimmen: Das Sprunggelenk im Fuss schmerzte beim Schwimmen immer. Gemäss Auskunft des Arztes von Medgate kann ich das ignorieren, das gehe mit der Zeit vorbei. Also beschloss ich, tapfer auf die Zähne zu beissen. Kaum dazu entschlossen, entdeckte ich an beiden Füssen zwischen den zwei kleinsten Zehen einen Fusspilz. An Schwimmen war natürlich nicht mehr zu denken.
Seit dieser Entdeckung vor etwa 10 Tagen verzichte ich also auf das Hallenbad und salbe meine Füsse brav zwei Mal täglich mit Canesten ein. Die durch den Hallenbad-Verzicht gewonnene Zeit Winterjacke Condor, Northfaceinvestierte ich in die erfolgreiche Suche nach einer neuen Winterjacke. Ich bin froh, endlich eine neue Jacke (Modell Condor von Northface) zu haben – die mir zudem sehr gut gefällt und die dank den zwei Schichten (die je auch einzeln gebraucht werden können) sehr praktisch und warm ist.
Um trotzdem zu etwas Bewegung zu kommen, gehe ich zur Zeit immer zu Fuss an die Uni, das sind immerhin etwas über 3km pro Weg. Vermutlich werde ich gerade im Winter die meiste Zeit zu Fuss gehen. Die Métro ist nämlich ganzjährig auf 20° geheizt. Bei Aussentemperaturen von -20° oder kälter und entsprechender Kleidung finde ich das nicht praktisch. Lieber warm anziehen und gleich ganz zu Fuss gehen!

Mein Fusspilz ist bald besiegt, es sollte nicht mehr lange dauern. Nun brauche ich nur noch Sandalen (um mir nicht gleich wieder einen Pilz einzufangen), leider sind die um die Jahreszeit gar nicht einfach zu finden. Ich rechne damit dass ich anfangs nächste Woche wieder mit dem Schwimmen anfangen kann – vorausgesetzt mein Körper lässt sich nicht noch eine dritte Streikmethode einfallen.

Zahnpasta? Ja. Zahnbürsten? Nein!

Heute wollte ich mir eine zweite Zahnbürste kaufen um auch am Mittag an der Uni brav die Zähne putzen zu können. Also ging ich in die «Metro» (so heisst eine Ladenkette) die auf meinem Heimweg liegt. Bei dieser Ladenkette, allerdings in einer anderen Filiale, hatte ich bereits die andere Zahnbürste gekauft. Doch heute scheiterte mein Versuch – ich fand zwar die nicht gesuchte Zahnpasta aber trotz langer Suche keine Zahnbürsten.
Schliesslich fragte ich – und erhielt eine überraschende Antwort: In diesem Laden verkaufen sie keine Zahnbürsten mehr weil sie zu oft gestohlen wurden. Als Reaktion wurde der Verkauf eingestellt! Ob die Leute dann die Zahnpasta auf den Finger auftragen müssen und die Zähne so putzen sollen, das hab ich dann nicht mehr gefragt… Aber es ist auf jeden Fall traurig wenn der Diebstahl so gross ist dass die Geschäfte zu solch drastischen Massnahmen greifen.