Umzug

Letzten Mittwoch bin ich umgezogen, in eine andere WG mit schönerer Wohnung und ordentlicheren Mitbewohnern. Wir sind zu dritt: Meine Mitbewohner sind Akovi, der aus Afrika kommt, 6 Jahre in Genf gewohnt hat und jetzt hier in Montréal eine eigene Boutique mit afrikanischen Produkten führt («Couleurs d’Afrique«) und Anne-Marie, die Biologie studiert hat und jetzt bei Héma-Québec (entspricht dem Blutspendedienst des Roten Kreuzes in der Schweiz) im Labor Blutanalysen macht.

Die Wohnung ist etwas weiter weg vom McGill als die bisherige, ich brauche rund 40-45 zu Fuss bis an die Uni. Sie liegt an der Avenue de Mont-Royal Est, einer Strasse voller kleiner und grösserer Geschäfte wo immer viel los ist. Vom Verkehr höre ich dank Doppelfenster trotzdem nicht sehr viel.
Mein Zimmer ist etwa «normal gross», absolut ausreichend für meine Bedürfnisse hier. Die Wohnung ist im ersten Obergeschoss und hat damit deutlich mehr Licht als die alte WG. Ausserdem sind wir zuoberst, womit uns niemand auf dem Kopf herumstampft.

Der Umzug ging eigentlich problemlos. Nachdem mein Hab und Gut in den Koffern verstaut war, marschierte ich damit rund 15 Minuten zur neuen Wohnung. Dieser Fussmarsch war allerdings ein Hindernislauf: am Mittwoch ist hier «Recycling-Tag», d.h. dann werden die mit wiederverwertbaren Abfällen gefüllten Boxen eingesammelt. Diese grüne Boxen sind leider ohne Deckel und da es am Mittwoch ziemlich stark windete, lag überall Abfall herum. So musste ich meine zwei Rollkoffer immer wieder um eine solche grüne Box oder um Abfall herumzirkeln.

Meine neue Adresse für Fanpost und ähnlich angenehme Post ist:

Dominik Zindel
2005 Mont-Royal Est
Montréal, QC, H2H 1J7
Canada

Die Schweizer Telefonnummer 081 511 22 62 gilt immer noch, allerdings kommt zeitverschiebungsbedingt die meiste Zeit einfach der Anrufbeantworter. Die beste Methode, mich zu erreichen ist und bleibt E-Mail (dominik [at] zindel [punkt] org).

Hitzeschock

Letzten Donnerstag war es hier in Montréal mit gemessenen -24°C angenehm frisch (unter Berücksichtigung des Windes betrug die gefühlte Temperatur -34°C) . Überall lag nach mehreren tempêtes de neige viel Schnee. Kurz: es herrschten – wie es sich für den Januar gehört – so richtig winterliche Verhältnisse.
Damit ist es nun leider wenigstens vorübergehend vorbei: heute Dienstag kletterte das Thermometer auf stolze 10°C! Bereits gestern Montag war es ähnlich warm, zudem regnet es ständig mehr oder weniger stark. Entsprechend kann man dem Schnee praktisch beim Schmelzen zusehen – und in der Region gibt es bereits erste Probleme mit Überschwemmungen.

Persönlich wäre mir lieber wenn es weiterhin der Jahreszeit entsprechend schön kalt wäre. Temperatursprünge von 34° in wenigen Tagen finde ich unangenehm, man muss sich ständig umgewöhnen. Und dass es im Januar in Montréal 10°C warm wird sollte nun auch dem Letzten zu denken geben. Da soll noch jemand sagen, die Klimaerwärmung sei eine Erfindung von Hysterikern!

Schneestürme die keine Stürme sind

Gestern hat es in Montréal wieder geschneit, rund 20cm frischen Pulverschnee gab es. Mittlerweile scheint auch die Schneeräumungsequipe warm gelaufen zu sein, auf jeden Fall ging das Räumen deutlich rascher voran als bei den letzten Schneefällen und das Trottoir war am Morgen gepflügt und ich musste nicht wie das letzte Mal durch 40cm Neuschnee stapfen.

Solche Schneefälle werden hier tempête de neige oder auf Englisch snowstorm genannt (z.B. bei Radio-Canada). Wörtlich übersetzt gibt das auf Deutsch Schneesturm. Das ist aber falsch übersetzt und gibt den Sinn nicht korrekt wieder. Ein tempête de neige ist kein Sturm! Es hat mit dem was wir in der Schweiz unter Sturm verstehen, also starker Wind, nichts zu tun sondern bedeutet einfach dass es (eher stark) geschneit hat. Wenn die Medien in der Schweiz danach berichten dass in Kanada nach Schneestürmen viele Verkehrswege unterbrochen sind, dann müsste das korrekterweise heissen dass nach (starkem) Schneefall viele Verkehrswege unterbrochen sind.

Da hier alles voll auf das Auto ausgerichtet ist, reichen übrigens 40cm übers Wochenende auch problemlos um die Schulen zu schliessen – die Eltern können ihre Kinder nicht zur Schule chauffieren weil die Strasse schneebedeckt und das Auto unter Schnee begraben ist…

Ob tempête de neige oder Schneesturm oder Schneefall: mir gefällt das aktuelle Wetter. Der frische Schnee knirscht schön beim Gehen, alles ist verschneit (Fotos folgen), die Temperaturen sind schön tief (heute -15° und tiefer) und am Mittwoch schien auch noch die Sonne. Einfach perfekt, so wie der Winter sein muss!

Weihnachten und Neujahr einmal anders

Viele ausländische Studierende hier in Montréal fliegen über Weihnachten/Neujahr heim. Für mich stand das nie zur Diskussion, das ist mir zu teuer, mit dem Geld kann ich besseres anstellen. Dafür war meine Weihnachtszeit hier etwas gar einsam: die meiste Zeit sass ich alleine daheim und las oder arbeitete am Computer. Doch der Reihe nach:

Am 22. Dezember buk ich typisch schweizerische Weihnachtsguetzli: Mailänderli, Chräbeli und Zimtsterne. Eine ziemliche Herausforderung stellte der Einkauf der Zutaten dar: Aniskörner für die Chräbeli fand ich erst nach langer Suche im Provigo (und später auch noch im «Intermarché du Plateau»). Gemahlene Mandeln gibt es hier nicht bzw. nur weisse gemahlenen Mandeln. Gemahlene Haselnüsse gibt es auch nicht. Zu Glück war Alex so nett und hat sich eine kleine Mühle gekauft und mir die als erstes ausgeliehen. Leider gab diese Mühle bereits nach gut der Hälfte der Mandeln einfach so den Geist auf so dass ich bei den Zimtsternen etwas improvisieren musste. Statt Mandeln hatte es dann halt mehr Zucker und sogar Mehl drin. Der Geschmack ist dadurch leicht anders, aber der Unterschied ist recht klein.
Um die Produktion möglichst effizient zu gestalten, stach ich bei den Zimtsterne keine schönen Formen aus sondern schnitt einfach Rechtecke (oder so ähnliches) aus. Statt Zimtsterne gab es so halt Zimtpolygone. Die Mailänderli lassen sich sehr effizient «ausstechen» indem man den Teig zu einer Rolle formt und Rädli abschneidet. Sieht gut aus und geht zügig.

Am 25. Dezember war ich bei Alex› Familie zur «party de Noël» eingeladen. Die ganze Verwandschaft war bei ihnen – und gefeiert wurde ganz anders als bei uns: In der Mitte des Raumes gab es ein grosses Buffet. Gegessen wurde dann stehend oder auf um den Raum herum aufgestellten Stühlen sitzend. Ziemlich speziell – aber praktisch: man kommt mit vielen Leuten ins Gespräch und nicht nur mit den Personen die gerade links und rechts am Tisch hocken. Anschliessend spielten wir zu fünft das Spiel Citadelles.
Meine mitgebrachten Guetzli kamen übrigens mehrheitlich gut bis sehr gut an, insbesondere die Chräbeli hatten es ihnen angetan.

Donnerstag bis Sonntag letzte Woche ging ich dann jeweils um 11 Uhr schwimmen und anschliessend an die Uni um etwas zu arbeiten. Einerseits wollte ich etwas fertig machen, andererseits wäre ich sonst sowieso nur alleine daheim rumgesessen. So kam ich raus, war nicht immer alleine und tat noch etwas sinnvolles.

Am Donnerstagabend ging ich noch mit Ruth schlittschuhlaufen. Wir gingen ins Le 1000: ein Einkaufs- und Bürozentrum mit nachträglich eingebauter Patinoire.

Winter!

Der Winter ist jetzt definitiv da: Neben den passenden Temperaturen hat es jetzt endlich auch Schnee. Vor etwa eineinhalb Wochen gab es das erste Mal Schnee, jedoch nur 5cm die gleich wieder weggeregnet wurden. Am Donnerstag und gestern Freitag hat es nun nochmals geschneit. Zwar sind es auch jetzt nur ein paar Zentimeter aber es hat nicht dreingeregnet und die Temperaturen sind tief genug um das Schmelzen zu verhindern. So hat es eine schöne weisse Schneedecke gegeben!
Heute habe ich auch zum ersten Mal die Innenjacke zu meiner neuen Winterjacke gebraucht. Bisher spazierte ich nur mit der dünnen Aussenschicht rum. Bei gemessenen -12°C fand ich nun aber, es wäre wohl keine schlechte Idee, etwas aufzurüsten. Der Wind führte nämlich zu einer gefühlten Temperatur von -22°C. Diese température ressentie wird hier in Montréal fast immer mitangegeben, weil es oft sehr feucht oder sehr windig ist, was die gefühlte Temperatur stark beeinflusst .

Mont RoyalAusgerüstet mit der warmen Jacke, Stirnband und (dünnen aber windstoppenden) Handschuhen habe ich heute das schöne Wetter genossen: ich spazierte von daheim bis auf den Mont Royal und wieder zurück. Mit einer Pause, bei der ich mich mit einer chocolat chaud aufwärmte, war ich etwa drei Stunden unterwegs. Ausser phasenweise (windabhängig) im Gesicht hatte ich eigentlich nicht kalt. Wer mich kennt, weiss ja dass ich sowieso die Kälte der Hitze vorziehe…
Mehr Mühe mit den Temperaturen als ich hatte meine Kamera. Obwohl ich sie in der Hosentasche hatte, dauerte es jeweils lange bis der Blitz bereit war und nach wenigen Fotos war angeblich wieder der Akku leer. Erneutes Aufwärmen in der Hosentasche half dem frierenden Akku jeweils wieder auf die Sprünge.

Vom Ausflug sind die Fotos wie üblich in der Montréal-Kategorie meiner Galerie online. Hier geht es direkt zum Album von heute.

Premièren als Schiri

Gestern Samstag «feierte» ich hier als Schiedsrichter gleich mehrere Premièren: Noch nie musste ich für einen Schiri-Einsatz 150km weit fahren. Noch nie war ich hier in Canada als 1. Schiri bei einem Spiel mit einem 2. Schiri im Einsatz. Noch nie war ich an einem so grossen Turnier im Einsatz. Noch nie hab ich an einem Schiri-Tag soviel gelernt. Noch nie erhielt ich nach einem Spiel soviel Lob. Doch der Reihe nach:

Vor einer guten Woche wurde ich angefragt ob ich nicht an der Classique de volleyball étudiantClassique de volleyball étudiant in Trois-Rivières pfeifen könnte. Dieses Riesen-Turnier, so etwas wie einer Nachwuchs-Meisterschaft der Provinz Québec (diese ist ca 35 mal so gross wie die Schweiz, Teams hatten zum Teil eine über zehnstündige Anreise hinter sich), fand in 9 Schulhäusern statt und insgesamt waren etwa 1200 Spielerinnen und Spieler sowie 60 Schiedsrichter im Einsatz.

Beim Turnier kam ich auch zu meinem ersten Einsatz als 1. Schiri mit einem 2. Schiri – und dieser war bei meinem Début gleich ein nationaler Schiri! Danach pfiff ich den ganzen Tag (von 9 bis 20 Uhr, immer 1 Spiel als 2. Schiri, 1 Spiel als 1. Schiri, 1 Spiel Pause, jeweils auf 2 Gewinnsätze statt 3). Der nationale Schiri und die Schiri-Chefin haben mir einige Sachen korrigiert, darunter die Handzeichen. Beispielsweise waren bei mir der Ober- und Unterarm beim Out-Zeichen nicht genau im 90°-Winkel oder ich streckte den Arm vor dem Service zu früh aus – sobald der Arm ausgestreckt ist, werden hier Time-Outs und Spielerwechsel vom zweiten Schiedsrichter zurückgewiesen (und im Wiederholungsfalle vom 1. Schiri mit einer Verwarnung/Bestrafung wegen Spielverzögerung geahndet). Oder ich zeigte das In/Out zu wenig rasch an und machte das Time-Out-Zeichen zu langsam oder zu wenig sauber.
Hauptsächlich also Details, denen hier in Québec aber viel Bedeutung beigemessen wird und die auch tatsächlich den Eindruck, den man vom Schiedsrichter erhält, stark beeinflussen können. Deshalb habe ich mir natürlich grösste Mühe gegeben, diese Korrekturen sofort umzusetzen um so möglichst viel lernen zu können. Im Allgemeinen kann ich sowieso feststellen, dass das Schiedsrichter-Niveau hier in Québec hoch ist.

Als letzten Einsatz pfiff ich den Viertelfinale – mit der Schirichefin als 2. Schiri und dem nationalen Schiri als Zuschauer. Die Halle war voll, wir mussten mehrmals Zuschauer umplatzieren weil die Spielerinnen nicht servieren oder angreifen konnten. Druck war also einiger vorhanden…
Es machte wirklich Spass, so zu pfeifen. Zudem war das Niveau des Spiels wirklich gut. Gut war offenbar auch meine Leistung als Schiedsrichter in diesem Spiel, danach wurde ich nämlich mit Lob regelrecht überhäuft. Der nationale Schiri gratulierte mir gleich zwei Mal, die Schirichefin meinte gar «c’est le fun d’arbitrer avec toi!» und auch die Trainer beider Teams (einer davon selber nationaler Schiri) bedankten sich bei mir mit dem Kommentar «très bon match». Scheinbar war es mir also gelungen, die Korrekturen umzusetzen. Tat gut zu wissen dass mein Einsatz geschätzt wird!

Das permanente Feedback mit der intensiven «Überwachung» war wirklich sehr nützlich und ich habe das Gefühl, gestern einiges gelernt zu haben und ein besserer Schiri geworden zu sein. Das Turnier gestern hat mir wirklich Spass gemacht! Ich freue mich auf weitere solche Turniere damit ich noch viel mehr lernen kann!

Wettergegensätze

Zum zweiten Mal in den ziemlich genau zwei Monaten die ich nun in Montréal bin, erreichen mich Nachrichten mit Schlagworten wie «kalt», «Schnee», «Winter» aus der Schweiz. Zum zweiten Mal kann ich zurückmelden: Nichts davon, schönstes Wetter hier, sehr warm. Heute erreichte das Thermometer in Montréal stolze 24° Grad – und das am 22. Oktober!
Aussicht vom Mont Royal über die Stadt MontréalAuch am Wochenende herrschte schönstes Herbstwetter. Dies nutzte ich gestern Sonntag am späten Nachmittag bzw. frühen Abend für einen Spaziergang auf den «Hausberg» von Montréal, den unglaubliche 233 Meter hohen Mont Royal. Die Aussicht über die Stadt war herrlich, ist es doch der höchste Punkt weit und breit. Auch die Bäume präsentieren sich jetzt in farbenfroher Pracht. Die Fotos dazu gibt es wie üblich in meiner Galerie, leider sind die Nachtfotos mehrheitlich nicht so gelungen – in der Realität war das eindeutig schöner. Wer es auch live in Montréal erleben will, muss sich halt melden, ich stehe für Führungen gerne zur Verfügung…

Natürlich war es nicht immer so sommerlich warm wie jetzt. Vor einer Woche noch schwankten die Temperaturen zwischen 2 und 10°, in diesen Bereich sollen sie auch gegen Ende Woche wieder kommen. Persönlich hoffe ich, dass es danach mal etwas kühler bleibt – bei schönem Wetter natürlich. Meine innere Jahreszeiten-Uhr meldet mir, dass es bei mir langsam Zeit wird für den Winter. Für morgen Dienstag ist erst mal Regen angekündigt.

Ausflug ins «Hochgebirge»

Letzten Sonntag machte ich mit dem Bus einen Ausflug nach Mont Tremblant («zitternder Berg»), dem höchsten «Berg» in den Laurentides wie das grösste «Gebirge» in Québec heisst. Dazu musste ich mit dem Bus 140km zurücklegen. Die Fahrt dauerte mehr als drei Stunden.
Dort angekommen fragte ich mich als erstens: wo ist denn der Berg? Einen eigentlichen Gipfel sah ich nirgends, nur einen Hügel… Dieser war dann tatsächlich der gesuchte Berg, das Dorf ist nämlich auf 230m, der Gipfel auf 875m.
Trotz diesem mickrigen Höhenunterschied ist Mont Tremblant eines der grössten und bekanntesten Ski-Gebiete Nordamerikas.
Aussicht von Mont TremblantIm Bus traf ich einen belgischen Biochemie-Studenten, der auch nach Mont Tremblant wollte und die gleiche Wanderung wie ich machen wollte. Wir schlossen uns zusammen und stürmten den Gipfel gemeinsam. Die Wanderung war 6.5km lang und hätte rund 2 Stunden dauern sollen. Wir brauchten aber 2 3/4 Stunden – obwohl wir einige Leute überholten. Da rundherum alles noch flacher war, hatten wir eine wunderschöne Aussicht. Leider nicht vom Gipfel aus, der lag in dichtem Nebel…

Am Abend mussten wir um 21 Uhr mit dem letzten Bus heimfahren. Dieser verursachte bei uns halbe Panik: wir waren nur zu zweit an der Haltestelle und der Bus kam einfach nicht. Wir fragten uns schon, was wir nun in diesem Dorf tun sollten – doch der Bus kam zum Glück doch noch. Mit 25 Minuten Verspätung! Dabei hatte es überhaupt keinen Verkehr auf der Strasse…

Trotz diesem Ende mit Schrecken war der Tag sehr schön. Das Wandern tat sehr gut (mein Knie schmerzte überhaupt nicht) und ich genoss es richtig, wieder mal in der Natur zu sein. Die fehlt mir in Montréal fast am meisten. Klar, es hat einige sehr schöne Pärke. Aber ein Park, durch den in der Mitte womöglich noch eine vierspurige Strasse führt, mit den künstlichen Wegen und den von Menschenhand gesetzten Bäumen ist einfach nicht das gleiche wie ein natürlicher Wald.

Vom Ausflug nach Mont Tremblant gibt es in der Galerie viele Fotos (hier klicken).

Aufstand der Füsse

Nachdem ich mich endlich zum Schwimmen überwunden (also quasi mein Gehirn besiegt) hatte und mich langsam ans Schwimmen gewöhnte, wehrt sich mein Körper nach Kräften gegen das Schwimmen: Das Sprunggelenk im Fuss schmerzte beim Schwimmen immer. Gemäss Auskunft des Arztes von Medgate kann ich das ignorieren, das gehe mit der Zeit vorbei. Also beschloss ich, tapfer auf die Zähne zu beissen. Kaum dazu entschlossen, entdeckte ich an beiden Füssen zwischen den zwei kleinsten Zehen einen Fusspilz. An Schwimmen war natürlich nicht mehr zu denken.
Seit dieser Entdeckung vor etwa 10 Tagen verzichte ich also auf das Hallenbad und salbe meine Füsse brav zwei Mal täglich mit Canesten ein. Die durch den Hallenbad-Verzicht gewonnene Zeit Winterjacke Condor, Northfaceinvestierte ich in die erfolgreiche Suche nach einer neuen Winterjacke. Ich bin froh, endlich eine neue Jacke (Modell Condor von Northface) zu haben – die mir zudem sehr gut gefällt und die dank den zwei Schichten (die je auch einzeln gebraucht werden können) sehr praktisch und warm ist.
Um trotzdem zu etwas Bewegung zu kommen, gehe ich zur Zeit immer zu Fuss an die Uni, das sind immerhin etwas über 3km pro Weg. Vermutlich werde ich gerade im Winter die meiste Zeit zu Fuss gehen. Die Métro ist nämlich ganzjährig auf 20° geheizt. Bei Aussentemperaturen von -20° oder kälter und entsprechender Kleidung finde ich das nicht praktisch. Lieber warm anziehen und gleich ganz zu Fuss gehen!

Mein Fusspilz ist bald besiegt, es sollte nicht mehr lange dauern. Nun brauche ich nur noch Sandalen (um mir nicht gleich wieder einen Pilz einzufangen), leider sind die um die Jahreszeit gar nicht einfach zu finden. Ich rechne damit dass ich anfangs nächste Woche wieder mit dem Schwimmen anfangen kann – vorausgesetzt mein Körper lässt sich nicht noch eine dritte Streikmethode einfallen.

Zahnpasta? Ja. Zahnbürsten? Nein!

Heute wollte ich mir eine zweite Zahnbürste kaufen um auch am Mittag an der Uni brav die Zähne putzen zu können. Also ging ich in die «Metro» (so heisst eine Ladenkette) die auf meinem Heimweg liegt. Bei dieser Ladenkette, allerdings in einer anderen Filiale, hatte ich bereits die andere Zahnbürste gekauft. Doch heute scheiterte mein Versuch – ich fand zwar die nicht gesuchte Zahnpasta aber trotz langer Suche keine Zahnbürsten.
Schliesslich fragte ich – und erhielt eine überraschende Antwort: In diesem Laden verkaufen sie keine Zahnbürsten mehr weil sie zu oft gestohlen wurden. Als Reaktion wurde der Verkauf eingestellt! Ob die Leute dann die Zahnpasta auf den Finger auftragen müssen und die Zähne so putzen sollen, das hab ich dann nicht mehr gefragt… Aber es ist auf jeden Fall traurig wenn der Diebstahl so gross ist dass die Geschäfte zu solch drastischen Massnahmen greifen.