Über einen Banner, welcher draussen über der Garageneinfahrt hing (und nur über diesen) erfuhren wir von einer Feuerwehrübung, welche bei uns durchgeführt werden sollte. Wir hatten keine Ahnung, wie es ablaufen sollte. Als wir uns um etwas nach 9.00 Uhr auf den Weg zum Schulanfangs-BBQ der Schule der Kinder machen wollten, fing das Ganze an. Zuerst mit der Durchsage über sämtliche Lautsprecher im Haus, dass bald der Feueralarm losgehen werde und alle das Haus zu verlassen hätten. Die Durchsage lief ab dann in Endlosschlaufe, immer abwechslungsweise in Englisch und Vietnamesisch und nicht gerade leise.
Als wir an der Strasse waren, um von dort mit Uber oder Taxi weg zu kommen, merkten wir, dass das heute wohl nicht so gut gehen würde. Normalerweise stehen immer mindestens 2-3 Taxis dort und warten auf Kundschaft. Wenn es jedoch, so wie heute, in strömen regnet, ist die Nachfrage nach Taxis oder Uber viel grösser. Ausserdem waren wir bei weitem nicht die einzigen, welche vom Tropic Garden weg wollten.
Während der Wartezeit ging dann plötzlich der Feueralarm los (draussen kaum hörbar, da die Durchsage über die Lautsprecher immer noch lief und deutlich lauter war) und ein paar Männer fingen an, Wasser an der Fassade hoch zu spritzen. Ein paar Minuten später fuhren 3 Feuerwehrautos mit Blaulicht und Sirene vor. Die Strasse war mittlerweile abgesperrt worden, so dass wir nun definitiv nicht mehr auf ein Taxi oder Uber hoffen konnten. So schauten wir halt dem Spektakel zu, welches uns nun geboten wurde: die Feuerwehrleute stiegen aus den Autos, einige rollten Schläuche aus und fingen ebenfalls an, Wasser an die Gebäude zu spritzen. Andere liefen in die Hochhäuser und kamen mit ein paar verletzten Statisten wieder raus und eine Person wurde mit der Drehleiter runtergeholt.
Das ganze wirkte nicht sehr praxisnahe, es war zum Beispiel viel mehr Sicherheitspersonal anwesend als sonst. Als Treffpunkt für die Leute aus den Hochhäusern wurde ein Platz unter der angeblich brennenden Fassade festgelegt, was im Ernstfall hoffentlich nicht der Fall sein wird. Und ob die Schläuche und Wasseranschlüsse funktionieren, wurde bereits am Vortag getestet, so dass bei der Übung selber auch wirklich nichts schief gehen kann.
Nachdem wir dem ganzen Treiben noch einen Moment zugeschaut hatten, entschieden wir uns, nun zu Fuss so weit zu laufen, bis wir ein Taxi rufen konnten. Bereits hinter die Absperrung wurden wir fündig, so dass wir dann doch noch fast pünktlich in der Schule waren.